Betrieb
Auswahl von Crossover-Frequenzen
Die meisten Lautsprecherhersteller liefern für jeden Treiber tiefe und/oder hochfrequente Trennpunkte, besonders wenn diese
in einem System geliefert werden. Diese Trennfrequenzen basieren auf der jeweiligen Treiberleistung an und über diesen Punkt
hinaus, und zwar mit einem gewissen Sicherheitspuffer, um sanftere Filter-Roll-Offs und resultierende höhere Ausgaben, die
den empfohlenen Leistungsbereich überschreiten, abzudecken. Der AC 23S nutzt 41 einrastende Crossover-Frequenz-
Wahlschalter, die Präzisionspotentiometer sind. Die Arretierungen sorgen für eine konsistente Genauigkeit von Kanal zu Kanal
und Gerät zu Gerät. Dies ist ein deutlicher Vorteil gegenüber den stufenlos verstellbaren Ausführungen mit geringen Toleranzen,
möglicher Reglerfehlausrichtung und variierenden Paneelbeschriftungen. Auch bei 41 Optionen ist es möglich, dass die genaue
empfohlene Übergangsfrequenz nicht auf eine der Arretierungen des Wahlschalters fällt. Diese Faktoren sollten jedoch alle
Bedenken abschwächen:
1.
Das AC 23S besitzt einen 24-dB/Oktaven-Roll-Off, so dass die Crossover-Punkte auf die nächstgelegene Arretierung
oberhalb oder unterhalb der empfohlenen Grenze eingestellt werden können, wobei praktisch keine Gefahr für den
Treiber oder eine Verschlechterung der Klangqualität besteht. Wenn extrem hohe Leistungsstufen erwartet werden, ist
es sicherer, auf die Hochfrequenztreiber zu verzichten und den Crossover-Punkt in der Frequenz eher nach oben und
nicht nach unten zu korrigieren.
2.
Arretierungen beruhen nicht auf Reglerausrichtung, Siebdruckgenauigkeit, Parallaxe und anderen Variablen, die die
Genauigkeit von stufenlos variablen Designs erodieren. Selbst eine sorgfältige visuelle Ausrichtung führt oft zu
Frequenzfehlern, die größer als eine ganze Arretierung auf dem AC 23S sind.
3.
Wenn es absolut entscheidend ist, die genaue Übergangsfrequenz (Mil Spec., P.A. etc.) zu erhalten, kann der
Wahlschalter bei Bedarf zwischen den Arretierungen positioniert werden. Dies erfordert natürlich die Hilfe eines
Präzisions-Signalgenerators und anderer Geräte, um die genaue Einstellung zu überprüfen.
Für die idealen Ergebnisse des Gesamtsystems versuchen Sie die Lautsprecher-Komponenten so zu wählen, dass jede gut
innerhalb ihrer empfohlenen Grenzen funktioniert. Dies schafft einen gewissen Freiraum, die Crossover-Punkte zu bewegen,
um das System fein abzustimmen und wird auch eine höhere Systemzuverlässigkeit ergeben. Wenn möglich verwenden Sie
eine Art Echtzeit-Analysator, um Ihren Crossover abzustimmen und das System für jeden Standort mit einem Equalizer
feinabzustimmen.
Weitere Informationen zur Zeitverzögerung finden Sie im Linkwitz-Riley Crossovers RaneNote auf
Probleme treten dann auf, wenn zwei verschiedene Lautsprecher die gleiche Frequenz ausgeben, die in den Crossover-
Regionen von zwei-, drei-, vier- und fünf-Wegesystemen auftreten. Da die beiden Treiber vertikal verschoben werden, tritt die
Aufhebung irgendwo außerhalb der Achse auf, da die Schallwellen unterschiedliche Distanzen von den beiden Lautsprechern
zurücklegen müssen und daher phasenverschoben ankommen. Dies bildet ein „Lappen"- oder Strahlungsmuster, das auf
beiden Seiten durch Aufhebungslinien oder -achsen begrenzt ist und den Dispersions- oder Hörbereich des Lautsprechers
verengt.
Wenn die beiden Treiber horizontal versetzt sind - das heißt, einer befindet sich vor oder hinter dem anderen - wird dieser
„Lappen" oder dieses Dispersionsmuster (meist nach oben) in Richtung des Treibers gekippt, der weiter hinten liegt. Das ist
kaum zu tolerieren, da Ihr Lautsprechersystem zwei, drei, vier oder mehr gekippte Strahlungsmuster haben wird und an nur
wenigen Stellen im Veranstaltungsort akzeptabel klingen wird.
Es muss dafür gesorgt werden, dass alle Treiber vertikal ausgerichtet sind und alle Komponenten stets phasengleich
funktionieren. Erst dann „benehmen" sich alle „Hauptlappen" und sind auf einer Achse. Das System verfügt nun über ein
möglichst breites Dispersionsmuster, so dass alle den idealen Sound genießen können. Das Problem ist, dass es in vielen
Fällen fast unmöglich ist, alle Treiber vertikal an der Klangquelle aufzustellen. Eine Zeitverzögerung kann dies beheben.
Durch die elektronische Verzögerung des Signals an den Front-Treiber hat der Schall genügend Zeit die Schwingspule des
hinteren Treibers einzuholen, so dass das Signal von beiden Treibern phasengleich ausgegeben wird! Die Zeitverzögerung
schafft eine deutliche Verbesserung des Gesamtsounds. Der Trick besteht darin, die richtige Zeitverzögerung zu finden.
Leider spielen bei der Zeitverzögerung zwei Faktoren eine Rolle: der Anteil der horizontalen Verschiebung zwischen den
Treiber-Schwingspulen und der tatsächlichen Übergangsfrequenz. Das Einstellen der Verzögerung nach Gehör ist theoretisch
möglich, aber sehr unzuverlässig. Die folgenden Methoden listen einige (aber keineswegs alle) Mittel zur Einstellung der
Zeitverzögerung auf.
rane.com/note160.
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