Prioritätsmikrofone und der Lockout-Bus (Kanäle 1-8)
Nachdem die Eingangspegelregler korrekt eingestellt wurden, wird durch ein
Audiosignal, das in einem beliebigen Kanal auftritt, der Lockout-Steuerbus
aktiviert. Die Prioritätseinstellungen für jeden Eingangskanal entscheiden
dann, ob ein bestimmtes Mikrofon von Aussperren, das durch andere
Mikrofone veranlasst wird, betroffen ist.
Wenn die Priorität für einen Kanal deaktiviert (AUS) ist, können andere Kanäle
sein Mikrofon aussperren.
Wenn die Priorität für einen Kanal aktiviert (EIN) ist, ein Sperren seines
Mikrofons nicht möglich.
* Beachten Sie, dass jedes Mikrofon, das als "ausgesperrt" oder "AUS"
beschrieben wird, tatsächlich nur mit einem Wert von 12 dB bis 96 dB
gedämpft wird und somit unter dem Pegel liegt, der sonst durch seine Pegel-
und Empfindlichkeitsreglereinstellungen, seine Sensibilität und seine
Aufstellung festgelegt wird. Für weitere Details siehe Abschnitt
"Zusammenschalten von Mixern" auf Seite 21.
Die Voreinstellung der Priorität für die Eingangskanäle bestimmt den globalen
automatischen Betrieb des Mischers. Die Möglichkeit der Prioritätsvoreinstel-
lungen kombiniert mit der externen Steuerung und der PC-Steuerung (RS-232)
ermöglicht dem SmartMixer, komplexe Anwendungen auf einfache Weise zu
steuern. Die drei gebräuchlichsten „Modi" für den automatischen Betrieb mit
der Voreinstellung der Priorität sind folgende:
Modus 1... Es ist für keinen der Eingänge eine Priorität voreingestellt.
In diesem Modus kann nur ein Mikrofon zu einer bestimmten Zeit
aktiviert sein. Der Lockout-Bus deaktiviert bis zur ersten Sprechpause
alle anderen Mikrofone. Sobald das aktuell aktivierte Mikrofon vers-
tummt, wird der Lockout-Bus deaktiviert und ein beliebiges anderes
Mikrofon kann geöffnet werden. Die gesamte Schaltung findet ohne
Silben verschluckende Verzögerung, Knallen oder Klicken statt.
D
Dieser Modus eignet sich besonders dann, wenn die Vorverstärkung
des globalen Soundsystems fast gleich groß sein muss wie der
E
Schwellenwert für die Rückkopplung, da jedes weitere Mikrofon, das
aktiviert wird, eine Rückkopplung verursachen könnte. In diesem Modus
können nicht mehrere Mikrofone gleichzeitig aktiviert sein. Das
Umschalten erfolgt so schnell und leise, dass die Besprechung in kein-
ster Weise beeinträchtigt wird.
Modus 2... Für einen oder mehrere Eingänge ist eine Priorität vor-
eingestellt
Das (die) ausgewählte(n) Prioritätsmikrofon(e) kann (können) jederzeit
hinzugeschaltet werden und somit alle anderen Mikrofone (die keine
Priorität haben) stummschalten. (Beachten Sie, dass es Fälle geben
kann, in denen mehr als ein Mikrofon Priorität hat, die Sprecher mit vor-
eingestellter Priorität jederzeit sprechen und alle Mikrofone, für die
keine Priorität eingestellt ist, stummschalten.)
Modus 3... Für alle Eingänge ist eine Priorität voreingestellt.
Der Lockout-Bus aktiviert einen beliebigen Audioeingang, jedoch wird
kein Mikrofon ausgesperrt..., weil keines der Mikrofone mit dem
Lockout-Bus verbunden ist.
Hinweis: Wenn mehrere AT-MX381 SmartMixer mit einem AT8325/1.0-Link-
Kabel verwendet werden, haben die Prioritätsauswahlschalter an allen aktiven
Kanälen die oben beschriebenen Steuerungseffekte für das gesamte System.
AUSNAHME: das Stummschalten anderer Mikrofone durch Mikrofone mit
Priorität wirkt sich nur auf Mikrofone am selben Gerät aus.
NOMA-Funktion
Number of Open Microphones Attenuated
In einem Mehrfach-Mikrofonsystem kann die höhere Systemvorverstärkung,
die sich beim Aktivieren (Öffnen) mehrerer Mikrofone ergibt, eine potenzielle
Quelle für Rückkopplungseffekte darstellen. Mithilfe der NOMA-Funktion ist es
möglich, die Rückkopplung durch eine automatische Anpassung der erhöhten
Systemvorverstärkung in den Griff zu bekommen. Ein im AT-MX381 einge-
bauter Algorithmus erkennt die Anzahl der aktivierten Mikrofone und stellt
automatisch die Systemvorverstärkung entsprechend ein.
Da die Verwendung der NOMA-Funktion nicht immer angebracht oder erwünscht
ist, wird der AT-MX381 standardmäßig mit deaktivierter NOMA-Funktion geliefert.
Die NOMA-Funktion kann über die RS-232-Schnittstelle mithilfe eines PCs mit instal-
lierter SmartMixer Software aktiviert werden.
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Die NOMA-Funktion erlaubt es, die Gesamt-Systemvorverstärkung durch pro-
portionale Absenkung des Ausgangspegels des Mischers auch bei
zunehmender Anzahl der geöffneten Mikrofone konstant zu halten. Dies kann
in einem Beschallungssystem einen gleich bleibenden Rückkopplungsgrenzw-
ert und Systemstabilität gewährleisten. Diese Aktion verringert jedoch auch
die Lautstärke jedes einzelnen Sprechers, was nicht unbedingt erwünscht
sein muss. Schließlich hängt die NOMA-Funktion von den Vorlieben der
Person ab, die das System konfiguriert und/oder dem Bediener dieses
Systems ab. Mit anderen Worten ist die Verwendung der NOMA-Funktion für
Anwendungen im Bereich der Konferenztechnik, Tonaufzeichnung oder
Rundfunk nicht wünschenswert.
Vorverstärkung des Vorverstärkers
Der SmartMixer besitzt einen beachtlichen Vorverstärkungsbereich und
ermöglicht somit den Anschluss einer breiten Auswahl an Mikrofonen und
Eingangsquellen mit Line-Pegel. Wenn jedoch in manchen Fällen Mikrofone
mit höherem Ausgangssignal für ein nahes Sprechen verwendet werden, kann
es unter Umständen notwendig sein, die Vorverstärkung des Vorverstärkers zu
verringern. Drehen Sie den Eingangsempfindlichkeitssregler (Input Trim) für
den jeweiligen Eingangskanal gegen den Uhrzeigersinn, um die
Vorverstärkung zu verringern. Ein Drehen im Uhrzeigersinn erhöht die
Vorverstärkung für Quellen mit niedrigem Ausgangssignal. Des Weiteren kann
für Line-Pegelquellen das Eingangssignal um 35 dB durch zweimaliges
Drücken des versenkten P48/ATT-Stelltaste gedämpft werden. Die [ATT.]-LED
für den gewählten Kanal leuchtet.(Hinweis: Wird die Dämpfung ausgewählt,
wird die Phantomspeisung automatisch ausgeschaltet.)
Phantomspeisung
Jeder der SmartMixer Eingänge kann eine +48V-DC-Phantomspeisung liefern
(standardmäßig ausgeschaltet). Um die Phantomspeisung für ein bestimmtes
Eingangssignal ein- oder auszuschalten, drücken Sie einfach die P48/ATT-
Stelltaste für den entsprechenden Kanal (mithilfe eines kleinen Werkzeugs).
Wenn die Phantomspeisung für einen bestimmten Kanal eingeschaltet wird,
leuchtet die entsprechende P48 LED in der Kanalstatusanzeige auf. Beachten
Sie, dass die meisten dynamischen Mikrofone mit symmetrischem
Ausgangssignal, obwohl Sie keine Phantomspeisung benötigen, mit
eingeschalteter Phantomspeisung verwendet werden können.
Ausgangsbegrenzer
Der AT-MX381 enthält einen schaltbaren Ausgangsbegrenzer. Wenn der
Begrenzer aktiviert ist, hilft er, Verzerrungen, die durch laute Audio-Spitzen
entstehen, zu verhindern. Der Begrenzer ist werkseitig für einen optimalen
Betrieb (keine Benutzereinstellungen) ausgelegt und kann über einen PC mit
installierter SmartMixer Software ein- oder ausgeschaltet (Standard ist AUS)
werden.
Ausgangspegel
Der Ausgang des SmartMixers ist werkseitig so eingestellt, dass die
Ausgangsdämpfung ausgeschaltet ist (Line-Pegel). Sollte ein gedämpfter
Ausgang gewünscht sein (Mikrofonpegel), drücken Sie einfach den ATT.-
Stellregler, der sich neben dem Hauptlautstärke-/Schwellenwertregler
(Master Level/Threshold) befindet (mithilfe eines kleinen Werkzeugs). Die
ATT. LED leuchtet in der Ausgangsanzeige auf.
LED-Messanzeige für den Ausgangspegel
Die LED-Anzeige für den Ausgangspegel ist werkseitig so eingestellt, dass sie
den Signalpegel vor der Hauptlautstärkeregelung anzeigt. Daher kann die
Messanzeige zum Einrichten des SmartMixers verwendet werden, wenn der
Hauptlautstärkeregler unten ist und kein Signal am Hauptausgang erscheint.
Wenn gewünscht wird, dass die Messanzeige durch den Hauptlautstärkere-
gler beeinflusst wird, kann dies über einen PC; der über den RS-232-Port an
das Gerät angeschlossen ist, entsprechend geändert werden. (Siehe
Abschnitt zur SmartMixer Software Hauptlautstärkesteuerung.)
Last-Mic-On-Schaltung
Oftmals ist es erwünscht, dass das jeweils zuletzt aktivierte Mikrofon während
einer Sprechpause geöffnet bleibt, um so ein homogenes Klangbild zu
gewährleisten. Diese Funktion kann mithilfe der Software ausgewählt werden
(Standard – ein) und wird für alle angeschlossenen Mischer durchgeführt, so
dass schließlich nur ein Mikrofon im gesamten System geöffnet bleibt.