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Wichtig: Stahlbeton nur nassbohren!
2.4.1. Anbohrhilfe
Handgeführtes Anbohren wird durch die REMS Anbohrhilfe (49) wesentlich
erleichtert. Diese ist mit einem handelsüblichen Hartmetall-Steinbohrer Ø 8
mm bestückt, der mit Sechskant-Stiftschlüssel SW 3 befestigt wird. Mit dem
Gewinde G ½ wird die Anbohrhilfe in die Spindel der Antriebsmaschine geschraubt
und mit dem Maulschlüssel SW 19 leicht angezogen.
2.4.2. Staubabsaugung REMS Picus S1, Picus S3 und Picus SR
Zum Entfernen des Bohrstaubes aus der Kernbohrung wird empfohlen, eine
Staubabsaugung zu verwenden. Diese besteht aus dem REMS Saugrotor
(Zubehör) zur Staubabsaugung und einem für gewerblichen Gebrauch geeig-
neten Sauger für Feinstäube. Der Saugrotor (46) wird mit dem Anschluss G ½
in die Antriebsspindel (11) der Antriebsmaschine geschraubt. Der kombinierte
Bohrkronenanschluss (47) auf der Gegenseite erlaubt die Aufnahme der
Diamant-Kernbohrkronen mit Innengewinde UNC 1¼ und die Aufnahme der
Anbohrhilfe (49).
Wichtig: Stahlbeton nur nassbohren!
Wird der beim Trockenbohren entstehende Staub nicht abgesaugt, kann die
Diamant-Kernbohrkrone durch Überhitzen beschädigt werden. Außerdem
besteht die Gefahr, dass der im Spalt verdichtete Bohrstaub die Diamant-
Kernbohrkrone blockiert.
2.5. Nassbohren
Optimale Bohrergebnisse werden nur unter ständiger Wasserzuführung durch
die Diamant-Kernbohrkrone erzielt. Dabei wird die Diamant-Kernbohrkrone
gekühlt und es wird das abgetragene Material aus dem Bohrloch geschwemmt.
Zur Montage der Wasserzuführeinrichtung (15) ist der Deckel (14) abzunehmen
und die Wasserzuführeinrichtung mit beigelegter Zylinderschraube zu befestigen.
An die Schnellkupplung mit Wasserstopp ist ein Wasserschlauch ½" anzu-
schließen. Wasserdruck von 4 bar nicht überschreiten.
Ist kein direkter Wasseranschluss vorhanden, kann die Wasserzuführung mit
dem Druckwasserbehälter (51) (Zubehör) erfolgen. Auf ausreichende Wasser-
zuführung ist zu achten.
Bei Bedarf ist eine Wasserabsaugvorrichtung (44) (Zubehör) zu verwenden.
Diese besteht aus einem Wassersammelring und einem Druckring, der am Fuß
der Bohrsäule (1) befestigt wird. Der Wassersammelring wird an einen für
gewerblichen Gebrauch geeigneten Nasssauger angeschlossen. Die Gummisch-
eibe (45) im Wassersammelring muss dem Durchmesser der Bohrkrone
entsprechend passgenau ausgeschnitten werden.
2.6. Bohren mit Bohrständer
Vorteilhaft werden Kernbohrarbeiten mit einem Bohrständer ausgeführt. Der
Bohrständer dient zur Führung der Antriebsmaschine und ermöglicht durch
einen kraftübersetzenden Zahnstangenantrieb bei Bedarf gefühlvolles Anbohren
oder kraftvollen Vorschub der Diamant-Kernbohrkrone. REMS Picus S1, REMS
Picus S3 und REMS Picus SR können wahlweise auf den Bohrständer REMS
Simplex oder REMS Duplex montiert werden. REMS Picus S2/3,5 muss auf
REMS Duplex 300 montiert werden.
Bei REMS Simplex muss im Anlieferungszustand der Vorschubschlitten (2)
samt Vorschubhebel und Spannwinkel auf die Bohrsäule (1) gesteckt und durch
Drehen des Vorschubhebels (4) vorgeschoben werden. Außerdem sind die
beiden rückwärtigen Stellschrauben (5) einzuschrauben.
Bei REMS Duplex muss im Anlieferungszustand der Spannwinkel (10) mit den
mitgelieferten kurzen Zylinderschrauben an den Vorschubschlitten (2) ange-
schraubt werden. In dieser Ausführung kann mit REMS Duplex bis Ø 132 mm
gebohrt werden. Für größere Kernbohrungen muss das mitgelieferte Distanz-
stück (38) zwischen Vorschubschlitten (2) und Spannwinkel (10) eingesetzt
und mit den langen Zylinderschrauben befestigt werden. Das Distanzstück
sollte jedoch nur montiert werden, wenn tatsächlich > Ø 132 mm gebohrt werden
muss, da die Antriebsmaschine ohne Distanzstück stabiler geführt ist.
REMS Duplex 300 ist im Anlieferungszustand sofort einsatzbereit.
Die Bohrsäule (1) von REMS Duplex und REMS Duplex 300 kann stufenlos
bis 45° geschwenkt werden. Dadurch können in diesem Winkelbereich schräge
Kernbohrungen gefertigt werden. Zum Schwenken werden die Schrauben (37)
am Fuß der Bohrsäule (1) sowie alle Schrauben der beiden Streben (40) gelöst.
Jetzt kann die Bohrsäule in die gewünschte Lage geschwenkt werden. Anschlie-
ßend sind alle Schrauben wieder festzuziehen. Durch die Schwenkeinrichtung
der Bohrsäule ist der nutzbare Hub der Vorschubeinrichtung von REMS Duplex
mehr oder weniger vermindert. Deshalb bei Bedarf entsprechende Bohrkronen-
Verlängerungen (siehe 3.7.) verwenden.
Bei den Bohrständern kann der Vorschubschlitten (2) in bestimmten Positionen
arretiert werden. Bei REMS Simplex ist hierzu die geschlitzte Hülse (3) auf der
Vorschubwelle bei gleichzeitiger Drehung des Vorschubhebels axial zum
Vorschubgehäuse hin zu bewegen bis sie einrastet. Bei REMS Duplex und
REMS Duplex 300, Schieberiegel (36) in Richtung Streben drücken und gleich-
zeitig Vorschubhebel (4) drehen bis der Schieberiegel einrastet. Durch die
Arretierung wird z. B. unbeabsichtiges Absenken der Antriebsmaschine während
des Wechsels der Diamant-Kernbohrkrone vermieden.
Bei REMS Simplex, REMS Duplex und REMS Duplex 300 kann der Vorschub-
hebel (4) entsprechend den örtlichen Gegebenheiten rechts oder links am
Vorschubschlitten (2) befestigt werden. Hierzu Vorschubschlitten wie oben
beschrieben arretieren. Bei REMS Simplex werden der Drehgriff (9) und die
beiden Scheiben auf der gegenüberliegenden Seite des Vorschubhebels
abgenommen, die Vorschubwelle samt Vorschubhebel aus dem Vorschubge-
häuse herausgezogen und von der anderen Seite wieder eingeführt. Scheiben
und Drehgriff wieder montieren. Bei REMS Duplex und REMS Duplex 300 wird
lediglich der Vorschubhebel (4) von der Vorschubwelle abgezogen und auf den
Wellenstumpf auf der gegenüberliegenden Seite aufgesteckt.
3. Betrieb
Netzstecker in Steckdose stecken. Jeweils vor Bohrbeginn die Funktion des
Fehlerstrom-Schutzschalters PRCD (19) prüfen. Dazu Taste RESET (17)
drücken, die Kontrollleuchte (16) leuchtet rot (Betriebszustand). Netzstecker
ziehen, die Kontrollleuchte muss verlöschen. Netzstecker erneut in Steckdose
stecken und Taste RESET drücken, die Kontrollleuchte leuchtet rot (Betriebs-
zustand). Taste TEST (18) drücken, die Kontrollleuchte muss verlöschen. Taste
RESET (17) erneut drücken, die Antriebsmaschine ist jetzt betriebsbereit.
Achtung: Sind die genannten Funktionen des PRCD nicht erfüllt, darf nicht
gebohrt werden! Lebensgefahr!
Unterschiedliche Materialeigenschaft (Beton, Stahl im Beton, poröses oder
festes Mauerwerk) erfordert unterschiedlichen und wechselnden Vorschubdruck
auf die Diamant-Kernbohrkrone. Weitere Einflüsse resultieren aus unterschied-
licher Umfangsgeschwindigkeit und Größe der Diamant-Kernbohrkrone.
Insbesondere beim handgeführten Bohren ist es unvermeidlich, dass ab und
zu die Maschine in der Bohrung leicht verkantet wird. Diese nur beispielhaft
genannten Faktoren können dazu führen, dass die Antriebsmaschine während
des Bohrens überlastet wird. Im Regelfall fällt die Motordrehzahl hörbar ab, die
Diamant-Kernbohrkrone kann jedoch auch vollständig blockieren. Insbesondere
beim handgeführten Bohren kommt es dabei zu Drehmomentstößen, die der
Bediener aufzufangen hat.
Achtung: Rechnen Sie immer damit, dass die Diamant-Kernbohrkrone blockieren
kann. Beim handgeführten Kernbohren besteht dann die Gefahr, dass Ihnen
die Antriebsmaschine aus der Hand geschlagen wird.
Zur Erleichterung der Handhabung der Maschine und zur Vermeidung von
Schäden sind REMS Picus S1, REMS Picus S3, REMS Picus S2/3,5 und REMS
Picus SR mit einer Multifunktions-Elektronik und zusätzlich mit einer mecha-
nischen Rutschkupplung ausgerüstet. Die Multifunktions-Elektronik erfüllt
folgende Funktionen:
● Anlaufstrombegrenzung und Sanftanlauf für gefühlvolles Anbohren.
● Begrenzung der Leerlaufdrehzahl zur Lärmreduzierung und Schonung von
Motor und Getriebe.
● Überlastregelung des Motors in Abhängigkeit vom Vorschubdruck. Vor Über-
lastung der Antriebsmaschine durch zu hohen Vorschubdruck auf die Diamant-
Kernbohrkrone oder durch Blockieren, wird der Motorstrom und somit die
Drehzahl der Antriebsmaschine auf ein Minimum reduziert. Die Antriebsmaschine
schaltet jedoch nicht ab. Wird der Vorschubdruck zurückgenommen, steigt die
Drehzahl der Antriebsmaschine wieder. Die Antriebsmaschine nimmt bei diesem
Vorgang, auch wenn er mehrmals wiederholt wird, keinen Schaden. Bleibt
jedoch trotz Reduzierung des Vorschubdruckes der Motor weiterhin stehen,
muss die Antriebsmaschine ausgeschaltet und die Diamant-Bohrkrone manuell
gelöst werden (siehe 5.).
Achtung: Antriebsmaschine nicht ein- und ausschalten, um festsitzende
Diamant-Kernbohrkrone zu lösen.
3.1. Handgeführtes Trockenbohren REMS Picus S1, REMS Picus S3 und REMS
Picus SR
Achtung: Handgeführt nur mit montiertem Gegenhalter arbeiten (Unfallgefahr)!
Gewählte Diamant-Kernbohrkrone auf Antriebsspindel (11) der Antriebsmaschine
schrauben und von Hand mit leichtem Schwung festziehen. Anziehen mit
Maulschlüssel ist nicht erforderlich. Anbohrhilfe verwenden (siehe 2.4.1.).
Antriebsmaschine am Motorgriff (20) und am Gegenhalter (12) festhalten und
die Anbohrhilfe im Zentrum der gewünschten Kernbohrung ansetzen. Antriebs-
maschine mit Schalter (21) einschalten.
Achtung: Schalter der Antriebsmaschine beim handgeführten Bohren niemals
verriegeln (Unfallgefahr)! Sollte die Antriebsmaschine durch eine blockierende
Diamant-Kernbohrkrone aus der Hand geschlagen werden, kann ein verriegelter
Schalter nicht mehr entriegelt werden. Die Antriebsmaschine schlägt dann
unkontrolliert um und kann nur noch durch Ziehen des Netzsteckers zum
Stillstand gebracht werden.
Anbohren bis die Diamant-Kernbohrkrone ca. 5 mm tief gebohrt hat. Netzste-
cker ziehen. Anbohrhilfe herausschrauben, gegebenenfalls mit Maulschlüssel
SW 19 lösen. Staubabsaugung verwenden (siehe 2.4.2.). Weiter bohren bis
Kernbohrung fertig gestellt ist. Die Antriebsmaschine dabei immer fest halten
um Drehmomentstöße sicher auffangen zu können (Unfallgefahr!). Auf sicheren
Stand achten. Größere Kernbohrungen mit Bohrständer durchführen.
Wird der beim Trockenbohren entstehende Staub nicht abgesaugt, kann die
Diamant-Kernbohrkrone durch Überhitzen beschädigt werden. Außerdem
besteht die Gefahr, dass der im Bohrspalt verdichtete Bohrstaub die Diamant-
Kernbohrkrone blockiert. Muss ohne Staubabsaugung gearbeitet werden, sollte
bei feinporigem Material die Diamant-Kernbohrkrone möglichst häufig zurück-
gezogen und mit leichtem Schwung wieder vorgeschoben werden, so dass der
Bohrstaub aus dem Bohrspalt ausgestoßen wird.
Wichtig: Stahlbeton nur nassbohren!
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