ALLGEMEINE FEHLERQUELLEN:
UNIMAT 1 unterscheidet sich von anderen Maschinen
durch die Tatsache, daß Einzelteile zu verschiedenen
Maschinenvarianten miteinander verbunden werden.
Dies ermöglicht einerseits viele Möglichkeiten, UNIMAT
1 im Modellbau einzusetzen, andererseits sind aber beim
Zusammenbau Fehler quellen gegeben, die bei anderen
(„1-Funk tionen-") Maschinen nicht auftreten.
Deshalb muß als Erstes, noch bevor mit dem
Arbeiten begonnen wird, immer eine Kontrolle erfolgen,
ob der Aufbau der Maschinen richtig erfolgt ist. Leicht
passiert es, daß eine 8mm anstelle der 6mm Schraube
verwendet wird und die Verbindung „wackelt" oder um
Zeit zu sparen, verzichtet man auf die Möglichkeit der
doppelten Verbindung zwischen zwei Maschinenteilen.
Das Ergebnis, ein häßliches Werkstück, spricht für sich!
Der zweite häufige Fehler, ist ein zu locker ge spannter
Keilriemen. Als Folge schmilzt das Motor zahnrad und muß
ausgetauscht werden (Gehäuse aufschrauben, mit einer
Zange Zahnrad entfernen und neues Zahnrad fest auf
die Motorachse drüc ken). Bei richtiger Riemen spannung
kommt dieses mit Sicherheit nicht zur Anwen dung.
Eine dritte Fehlerquelle sind die Stellen der Kraftüber-
tragung. Dabei sind folgende Teile betroffen: Keilriemen,
Getriebe U2, Spannmittel (Futter, Schraubstock, Spann-
zange, ...), Werkzeug- und Werkstück-Fixierung. Der
Fehler ist leicht gefunden, wenn man den Weg der Kraft-
über tragung verfolgt und die einzelnen Verbindungen
kontrolliert.
Als viertes Fehlerpotential wäre noch die Auswahl des
Werkzeuges zu nennen. Hier zu sparen lohnt sich nicht.
Gutes Werkzeug ist teuer, hält aber sehr viel länger als
billiges. Hinzu kommt, daß jedes Werkzeug nachgeschlif-
fen werden muß, was etwas Übung erfordert.
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HANDBUCH
WERKSTOFFE
Der „Stoff, aus dem das Werk ist", ist die erste
Überlegung beim Beginn eines Modells. Welcher
Werkstoff der geeignete ist, hängt nicht nur vom
Modell ab, sondern in erster Linie vom eigenen
Geschmack. Die einen mögen Metall, die anderen
lieber Holz, man kann das Material (zugeschnitten) im
Holzhandel bestellen, oder z.B. im Keller, Dach boden
suchen, bis etwas Passendes gefunden ist.
2 Möglichkeiten, zu Werkstoffen zu kommen:
a) Kaufen (zugeschnitten)
b) Finden (bzw. wiederverwerten)
Kaufen:
Hier gibt es dicke Kataloge oder den „Bastler-
Shop" am Eck, der alles hat. Man kann sich viel Arbeit
sparen, wenn man beim Tischler die verschiedenen
Platten und Leisten, die man benötigt, zugeschnitten
bestellt.
Finden:
ist etwas kostengünstiger und bedeutend reizvol-
ler. Das Modell bekommt einen eigenen „Reiz", wenn
es aus verschiedenen „Resten zusammengeflickt"
ist.
Beispiel:
Aus einer alten Obstkiste wird ein Auto gebas-
telt, und der Dichtungsring des Abflußrohres hat
„zufällig" die richtigen Abmessungen und wird zum
Gummimantel des Holzrades.
Und übrigens:
Zuerst war der Dichtungsring, dann wurde der
Raddurchmesser ermittelt.
WO KANN ICH ETWAS FINDEN ?
1. Keller, Dachboden, Oma, Flohmarkt,
Bauernhof, ...
2. „Abfälle" beim: Tischler, Schlosser, Spengler,
Parkettbodenverleger, Gärtner, Brennholz ver-
käufer, ...
3. Obstkisten vom Markt, Verpackungsmaterial
(Teekisten, Einwegpaletten), alte Geräte (Ge häuse),
...
4. Alte Möbel, die verheizt werden. Dabei kann man
mit etwas Glück gutes, „abgelegenes" (d.h. ver-
windungsfreies) Holz finden.
EINIGE MÖGLICHKEITEN:
Gärtner haben gutes Drechselholz! Die Äste,
die beim Beschneiden der Obstbäume herabfallen,
werden als Brennholz verkauft, die Dünneren meist
weggeworfen (zum Teil sehr schade, wenn z.B.
schönes Kirschenholz verheizt wird). Diese dünnen
Äste könnten aber für ein Schachspiel ausreichen, die
dickeren kosten den „Brennholz wert".
Holz- oder metallverarbeitende Betriebe haben
Abfälle (kleine Reststücke), die für ein Modell noch
die ausreichende Größe haben. z.B.: Parkettboden-
verleger, Kunsttischler, Drechsler, Dreher, ...
Brennholzverkäufer: Ideal, weil man hier im
„Holzhaufen stöbern" kann. Buche beispielsweise, ist
erstklassiges Holz zum Drechseln,
Mit etwas Erfahrung findet man schnell „geeignetes"
Holz (langsam gewachsen, schön gezeichnet).
Verpackungsmaterial: Obstkisten oder Teekisten
sind sehr dünn und liefern praktisch das gleiche
Sperrholz, das in Geschäften verkauft wird, nur ist die
Qualität schlechter. Mit etwas Suchen findet man aber
auch hier erstklassige Qualität.
Alte Möbel: Frisches Holz verzieht sich, während
altes Holz seine Form behält, deshalb sind „abgelege-
ne" Bretter bzw. Platten sehr wertvoll. Die modernen
holzverarbeitenden Betriebe trocknen das
Holz schnell in riesigen Trockenkammern, wodurch
es wenig Zeit hat „abzuliegen". Eine Sperrholzplatte
im Geschäft ist demzufolge vielleicht erst ein paar
Monate alt und wird sich ein Jahr lang noch kräftig
verbiegen.
WERKSTOFFE KAUFEN
Hat man sich für ein Modell entschieden, wird eine
Materialliste erstellt. Je genauer diese Liste ist, desto
mehr Arbeit erspart man sich. Trotzdem sollte ausrei-
chend Material eingekauft werden, denn einerseits
muß Verschnitt eingerechnet werden, anderseits wird
ein Teil nicht gleich beim ersten Versuch gelingen.
Mit UNIMAT 1 kann man Kunststoff, Weichmetall
und Holz bearbeiten. Diese Materialien werden im
Fachhandel als Platten, Profile, Rundstäbe oder
Leisten angeboten. Es folgt ein kurzer Überblick der
wichtigsten Materialien.