Gebrauchsanleitung
Vigorimeter
2
Messtechnik
Die Muskelkraft überträgt sich durch die Hand auf den Gummiball und der ausgeübte Luftdruck
von dort auf das Manometer. Der Ball wird durch Aufstecken fest mit dem Schlauch und dem
Manometer verbunden. Die beiden Teile des Konus werden durch eine kurze Drehung so fest
ineinander gesteckt, dass keine Luft austreten kann.
Der Patient erhält den mit dem Manometer bereits verbundenen Ball so gereicht, dass der Ball
in seinem größten Umfang in der hohlen Hand liegt und der Hals des Balls mit dem Schlauch
zwischen Daumen und Zeigefinger herausragt. Die den Ball umschließenden Finger sollen rasch
zur Faust geschlossen und so der Ball zusammengepresst werden. Am Faustschluss sollen auch
die Fingerspitzen beteiligt werden, d. h. sie sollen fest eingepresst werden.
3
Simulationsprüfung
Durch die prozentual größere Angriffsfläche ist mit dem mittleren Ball eine größere Kraft-
entfaltung möglich als mit dem großen. Empirisch wurde beim Vergleich der Messergebnisse
der beiden Bälle durchschnittlich ein Unterschied von 20 – 30 % festgestellt. Physikalisch
lassen sich jedoch keine sicheren Regeln aufstellen oder Beziehungen finden.
Erreicht ein Patient ohne ersichtlichen Grund nur extrem geringe Werte, so ist es zweckmäßig,
die Untersuchung mit einem anderen Ball zu wiederholen. Weicht das Messergebnis wesentlich
von der zu erwartenden Differenz von 20 – 30 % ab, so besteht Verdacht auf Simulation. Eine
Ausnahme sind isolierte Schädigungen einzelner peripherer Nerven des Arms.
Werden Messungen kurz hintereinander mit demselben Ball und der gleichen Hand ausgeführt,
so kann physiologisch ein geringer Abfall eintreten (weniger als 10 %). Nach wenigen Minuten
Erholung hat sich dies jedoch wieder völlig ausgeglichen. Bei mehrfach wiederholten Prüfungen
kommt es durch den Übungsfaktor häufig zu besseren Resultaten. Die dominante Hand zeigt
jeweils eine bessere Leistung als die subdominante.
4
Prüfung einzelner Finger
Es soll ein flacher Druck zwischen dem Daumen und dem betreffenden Finger ausgeübt wer-
den, um eine Berührung der gegenüberliegenden Ballseite und damit eine fehlerhafte Messung
zu vermeiden. Es ist ratsam, dass der Untersucher dabei den Ball am Anschlusskonus festhält.
Eine andere Möglichkeit, die Kraft der Finger ohne Beteiligung des Daumens zu prüfen, ergibt
sich, wenn der kleine Ball unterhalb des Fingerballens des zu prüfenden Fingers gelegt wird;
der Anschlusskonus zeigt in Richtung der Handwurzel. Der Finger soll sich kräftig in den Ball
einkrallen.
Die Kraft des Daumens kann einmal dadurch geprüft werden, dass der kleine Ball – bei aus-
gestreckten Fingern – zwischen Daumen und Mittelhandknochen II gelegt wird und der Patient
aufgefordert wird, eine kräftige Adduktion durchzuführen.
Zur Prüfung der Kraft der Opposition wird der Ball zwischen die Fingerballen IV und V gelegt
und der Patient veranlasst, den Daumen fest in den Ball zu drücken.
V. 1.1
5