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1 | Einleitung TENS

1. Die Theorie der Behandlung
Transkutane elektrische Nerven Stimulation (TENS) ist eine nicht invasive
Technik, bei der elektrischer Strom von einem Reizstromgerät über kleine
Kabel zu den auf der Haut platzierten Elektroden übertragen werden. Die
selbsthaftenden Elektroden können je nach den spezifischen Anforde-
rungen oder Behandlungszielen in unterschiedlichen Variationen ange-
legt werden. TENS wird oft als Alternative oder als Ergänzung zur üblichen
Schmerzbehandlung eingesetzt. Die Behandlungen können von einigen Mi-
nuten bis zu mehreren Stunden erfolgen. Die Anwendung von elektrischer
Stimulation zur Linderung von Schmerzen ist seit dem 19ten Jahrhundert
bekannt und wurde in den 1960er und 1970er Jahren mit der Nutzung von
batteriebetriebenen Geräten weiter verbreitet.
Transkutane elektrische Nerven Stimulation (TENS) wurde ab 1965 zunächst
entsprechend der Kontrollschrankentheorie oder englisch „Gate Control
Theory" nach Melzack und Wall in klinischen Behandlungen zur Schmerz-
linderung eingeführt. Davis (1993) und Lewith (1984) erklärten die Kon-
trollschrankentheorie folgendermaßen. Ein Bereich des Hinterhorns (latein:
Cornu dorsale) im Rückenmark, bekannt als „Substantia gelatinosa" dient
als „Tor" für Impulse auf die Schmerzrezeptoren. Er enthält feinmarkschei-
denhaltige Nervenfasern (A Fasern), markscheidenhaltige A Fasern, welche
auf starke Reize reagieren und nicht markscheidenhaltige Nervenfasern (C
Fasern). Wenn Schmerzimpulse feinmarkhaltige A Fasern und die C Fasern
passieren ohne Impuls der markscheidhaltigen A Fasern, ist das „Tor offen",
der Patient spürt Schmerz. Bei Übertragung eines stärkeren Impulses durch
die markscheidenhaltigen A Fasern kann das „Tor" geschlossen werden.
Ebenso ist nachgewiesen, dass Reizstrom die Produktion der körpereigenen
natürlichen schmerzstillenden Substanzen Endorphin und Enkephalin för-
dert. Der menschliche Körper produziert Endorphine und Enkephaline als
opiumähnliche Substanz zur Schmerzbekämpfung. Eine niederfrequente
Stimulation setzt Endorphine und Enkephaline im Körper frei.
2. Warum digitale Schmerzbefreiung in Erwägung ziehen?
Schmerz ist ein Warnsignal- wir brauchen dieses Signal um zu erfahren, dass
in unserem Körper etwas nicht in Ordnung ist. Ohne dieses Signal könnten
wir nicht wissen, dass in unserem Körper etwas beeinträchtigt sein kann oder
weiter geschädigt wird. Haben wir eine Beeinträchtigung identifiziert, hat der
Schmerz seinen Zweck erfüllt. Im Falle, dass Schmerzen chronisch werden,
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