Für den elektronisch erzeugten elektrochirurgischen Strom muss der an der Netzsteckdose verfügbare Wechselstrom 50/60 Hz
in den für die Elektrochirurgie notwendigen Hochfrequenzstrom umgewandelt werden . Diese Umwandlung erfolgt mithilfe eines
Hochfrequenzgenerators . Die Hochfrequenz-Wellenformen werden für die verschiedenen Betriebsarten genau gesteuert . Der
durchschnittliche Peak und die Effektivspannugnswerte der gewünschten Wellenform werden gemäß den wissenschaftlichen
und empirisch abgeleiteten Standards generiert, die bekanntermaßen die gewünschte Wirkung haben .
5.3.6 Grundlagen der Elektrochirurgie
Wie bei jedem technischen Instrument oder Gerät gibt es auch in der Elektrochirurgie bestimmte Grundprinzipien,
die zur sicheren und wirksamen Anwendung erlernt werden müssen . Diese Prinzipien gelten in der Regel für alle Verfahren,
bei denen die Elektrochirurgie zum Einsatz kommt . Anwender sollten sich mit ihnen vertraut machen .
5.3.7 Aktivelektroden
Stellen Sie sicher, dass die Elektroden fest platziert sind und fest im Handstück sitzen, sodass der gesamte Elektrodenschaft
abgedeckt ist .
Generell werden für Inzisionen und das Entfernen von dünnem Gewebe Elektroden mit geradem Draht verwendet . Drahtschlin-
gen werden zum Entfernen größerer Gewebeteile sowie zum Glätten und Formgeben verwendet . Kugelelektroden werden zur
Koagulation verwendet .
Halten Sie die Elektrode beim Operieren sauber . Gewebeteile und Rückstände auf der Elektrode vermindern die Wirksamkeit
des Stroms und verlangsamen die Stromstöße, da der Durchgang der Elektrode durch das Gewebe verhindert wird . Das führt
zu einer unnötig starken Koagulation, die Verschorfung und verzögerte Heilung zur Folge haben kann .
Untersuchen Sie die Elektroden auf fachgerechte Isolierung .
DIESES GERÄT DARF NUR VON CHIRURGEN MIT ERFAHRUNG IN ELEKTROCHIRURGIE VERWENDET WERDEN.
Anwender ohne Erfahrung dürfen die auf den folgenden Seiten beschriebenen Verfahren nicht allein auf Grundlage dieser Infor-
mationen durchführen und müssen die erforderlichen Kenntnisse durch praktische Anweisung
erwerben .
HINWEIS: Die beste erste Wirkung wird dadurch erzielt, dass der Schneidedraht nur leicht in Kontakt mit dem Gewebe geb-
racht wird . Starker Druck kann zu Desikkation des Gewebes führen und den Beginn der Schneidewirkung hinauszögern .
5.3.8 Thermische Auswirkungen auf das Gewebe bei Behandlung mit Schlingenelektroden
Thermische Auswirkungen auf Gewebeproben:
•
Verletzungen der Zervix durch thermisches Koagulieren; bis zu einem Drittel der Stärke des normalen Zervixepithels
•
Zerstörung des Plattenepithels der Zervix durch lange Exposition an der Schnittstelle, was zu einer lateralen Wärmedis-
sipation führt
•
Partielle Koagulation des endozervikalen Epithels infolge lateraler Wärmestrahlung . Das Verfahren
der elektrochirurgischen Schlingenexzision kann (LEEP) zu thermischer Auswirkung an der Peripherie
des exzidierten Gewebes führen und eine histopathologische Untersuchung erschweren oder unmöglich machen .
Eine akkurate Diagnose und ggf . die Evaluierung des weiteren Behandlungsbedarfs können daher nicht erfolgen .
41