Allgemeines
Eine Klirrfaktormeßbrücke istein Instrument,
welches den Anteil von Verzerrungen in ei-
nem ansonsten reinen Si.nussignal
mißt.,Angezeigt wird der Anteil von Verzer-
rungen in Prozent des eingespeisten Signals.
Verzerrungen, allgemein ausgedrückt, sind
unerwünschte Anteile eines Signals, wenn
es von einem nichtlinearen System erzeugt
wird oder ein solches durchläuft. Man un-
terscheidet verschiedene Arten von Verzer-
rungen, die, je nach Art des verwendeten
Systems oder der Meßanördnung verschie-
den stark in Erscheinung treten. Harmoni-
sche Verzerrungen, wie sie z. B. in Signal-
generatoren auftreten, bestehen aus uner-
wünschten Frequenzen, weiche ganzzäh-
ligeVielfache der erzeugten Frequenz sind.
Diese Harmonischen mit anderer Ord-
nungszahl, auch als Oberwellen bezeichnet,
variieren in Amplitude und Phase. Sie wer-
den bei der Klirrfaktormessung als Effektiv-
wert erfaßt.
Das am häufigsten verwendete Maß zur
Beschreibung der-nichtlinearen Verzerr
ungen ist der Klirrfaktor. Er gibt an wie stark
die Oberwellen im Vergleich zum Gesamt-
signal vorhanden sind. Man unterscheidet
zwischen Klirrfaktor k, auch Gesamtklirr-
faktor genannt, und Klirrfaktor n-ter Ord-
nung kn, auch Teilklirrfaktor oder Klirrkoef-
fizient genannt.
Eine Klirrfaktormeßbrücke wie das Modul
HM8027 ermittelt den Gesamtklirrfaktor k.
Dies ist formelmäßig wie folgt definiert.
100% Callbrierung
Das zu untersuchendeSignal wird an die
Buchse INPUT angelegt. Das HM8027 ak-
Sous réserve de modifications / Reservado el derecho de modificatión
zeptiert über diese Buchse Eingangs-
spannungen im Bereich von 0.3V bis 50V.
Innerhalb dieses Spannungsbereiches ist
ein Abgleich des Instrumentes auf 100%
Völlausschlag möglich. Kleinere Spannun-
gen erlauben keinen 100% Abgleich und
ergeben somit eine unkorrekte, Anzeige
des Klirrfaktors, größere Spannungen lie-
gen ebenfalls außerhalb des Abgleich-
bereiches und können außer dem zu einer
Zerstörung der Eingangsstufen des HM8027
führen. Eine Anpassung des Signals inner-
halb des zulässigen Spannungsbereiches er-
folgt mittels der beiden Abschwächer (11)
sowie mit dem Calibrationsteller (8). Durch
Betätigung der Taste Calibration gelangt man
in den Abgleichmodus. Ist der 100% Ab-
gleich erfolgt, wird als nächstes der
Frequenzabgleich durchgeführt.
Ein erneuter 100% Abqleich ist erst erfor-
derlich, wenn sich die Amplitude des Ein-
ganssignals endert.
Frequenzabgleich
Beim Frequenzabgleich wird die Frequenz
des eingebauten Filters auf die des Ein-
gangssignals abgestimmt.
Dazu wird mitden Drucktasten (2) FREQU-
ENCY RANGE der Bereich gewählt, in dem
die Frequenz des Eingangssignals liegt. Die
Aufteilung der vorhandenen Frequenz-
bereiche ist wie folgt:
20 Hz bis 200 Hz,
200 Hz bis 2 kHz
2 kHz bis 20 kHz.
Der kontinuierliche Abgleich innerhalb des
gewählten Bereiches geschieht mittels des
Stellers (5). Bei der so vorgenommenen
Grobabstimmung zeigt eine der. beiden
LED die Richtung der Frequenzablage des
eingebauten Filters an; d. h. der Abstimm-
knopf ist bei aufleuchten der rechten LED
solange nach links zu bewegen-, bis die LED
erloschen ist. Sinngemäß hat dies auch
umgekehrt zu erfolgen. Wenn beide LED
erloschen sind, ist der Abgleichvorgang be-
endet. Den Feinabgleich übernimmt die ein-
gebaute Abgleichautomatik mit einem
Fangbereich von ca. 15%.
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