ausgezeichneten Kontrastwiedergabe weist das Objektiv das gleiche, anerkannt
hohe Niveau des Leica Summilux-M 1:1,4 35mm ASPH. auf, teilweise übertrifft
es dieses sogar. Die jedem optischen System eigene Vignettierung ist bei einem
Weitwinkelobjektiv, zumal bei einem hoch-lichtstarken wie diesem, naturgemäß
stärker ausgeprägt als bei normal- und langbrennweitigen Objektiven. Sie
beträgt bei voller Öffnung im Kleinbildformat maximal, d.h. in den Bildecken, ca.
3,4 Blendenstufen, bei den Leica M8-Modellen mit ihrem etwas kleineren
Format ca. 2 Stufen. Durch Abblenden auf 5,6 wird dieser Lichtabfall zum
Bildrand sichtbar verringert – auf 1,8, bzw. 0,8 Stufen. Weiteres Abblenden
bringt keine nennenswerte Verringerung mehr, da im Wesentlichen dann nur
noch die natürliche Vignettierung verbleibt.
Die Verzeichnung ist mit max. 1,1% für ein Weitwinkel extrem gering (kissenförmig)
und wird damit in der Praxis selten bemerkbar.
Insgesamt zehn Linsen werden zur Erzielung dieser Leistung eingesetzt. Davon
bestehen zur Korrektur der Farbfehler sieben aus Glassorten mit anomaler
Farbstreuung (Teildispersion), dazu kommt eine asphärische Fläche. Zur
Erhaltung der Leistung im Nahbereich wird ein Glied im hinteren Bereich der
Optik als „Floating-Element" unabhängig von der übrigen Konstruktion bewegt.
Fazit: Leica Summilux-M 1:1,4 28mm ASPH. bietet höchste Abbildungsleistungen
in einer vorher im M-System nicht verfügbaren Brennweiten/Lichtstärken-
Kombination. Dies erweitert die gestalterischen Möglichkeiten der M-Fotografie
insbesondere bei „available light", aber auch durch eine bisher nicht
realisierbare Verringerung der Schärfentiefe in Verbindung mit großen
Bildwinkeln.
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