Trainingsanleitung
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Mit dem Kettler RIDER VARIO können Sie sowohl die Leistungsfähigkeit
Ihres Herz-Kreislauf-Systems als auch Ihre Kraftfähigkeit verbessern. Durch
Zieh- und Drückbewegungen der Arme und Beine ermöglicht der RIDER
VARIO mit seinem speziellen Scherensystem ein sehr effektives Ganzkör-
pertraining, bei dem das eigene Körpergewicht gleichmäßig auf die ver-
schiedenen Körperpartien übertragen wird. Für ein gesundheitlich wert-
volles Training sind allerdings einige Punkte unbedingt zu beachten, die
wir Ihnen kurz darstellen möchten:
1. Setzen Sie sich beim Aufsteigen auf das Gerät zuerst auf den Sitz und
stellen danach die Füße auf die Trittflächen – beim Absteigen in um-
gekehrter Reihenfolge.
2. Achten Sie während des gesamten Bewegungsablaufs auf einen gera-
den Rücken. Eine Hohlkreuzbildung sowie ein Rundrücken sollten ver-
mieden werden. Trainingssitz und Griffbügel entsprechend der Bein-
und Oberkörper-/Armlänge einstellen! (vgl. Abb.10a/b, 12)
3. Führen Sie den Bewegungsablauf zur Schonung der Gelenke niemals
bis zur Bewegungsgrenze aus, d.h., keine vollständige Streckung in
den Knie- und Ellenbogengelenken.
4. Vermeiden Sie während der Abwärtsbewegung den Endanschlag des
Gerätes, leiten Sie die Umkehrphase kurz vorher ein. Ein Aufprall wür-
de sich ungünstig auf Wirbelsäule und Gelenke übertragen und könn-
te zu Beschwerden und Verletzungen führen! Allgemein sollten ruckar-
tige Bewegungen vermieden werden – trainieren Sie mit flüssigem kon-
tinuierlichem Bewegungsablauf.
5. Während des Anfängertrainings (ca. die ersten vier Wochen) sollten
die mitgelieferten Gummizüge zur Erhöhung des Belastungswiderstan-
des zusätzlich zum eigenen Körpergewicht noch nicht eingesetzt wer-
den. Dies könnte zu einer Überbeanspruchung der noch untrainierten
Muskulatur, insbesondere der Rückenmuskulatur und damit zu einer
ungünstigen Belastung der Wirbelsäule führen.
6. Achten Sie auf einen regelmäßigen Atemrhythmus. Atmen Sie bei der
Belastung aus und bei der Entlastung ein. Die Atmung muß dem Trai-
ningsrhythmus angepaßt werden.
Achtung: Niemals Hände oder Füße während des Trainings in eines der
Gelenke des KETTLER RIDERS VARIO halten.
Wichtiger Hinweis
Lassen Sie vor Aufnahme des Trainings durch Ihren Hausarzt abklären, ob
Sie für das Training mit dem RIDER VARIO geeignet sind.
Der ärztliche Befund sollte Grundlage für den Aufbau Ihres Trainingspro-
grammes sein. Die folgenden Trainingshinweise empfehlen sich nur für
Herz-Kreislauf-gesunde Personen.
Trainingsauswirkungen
Durch das Training mit dem RIDER VARIO kann die Leistungsfähigkeit des
Herz-Kreislauf-Systems hervorragend gesteigert werden. Ebenso wird die
Sauerstoffaufnahmefähigkeit verbessert. Man kann ferner eine Fettreduk-
tion erreichen, da durch das Ausdauertraining vermehrt Fettsäuren zur En-
ergiebereitstellung herangezogen werden.
Ein weiterer Vorteil dieses Trainings liegt darin, daß alle wichtigen Mus-
kelgruppen des Körpers gekräftigt werden. Als besonders wertvoll kann
aus orthopädischer Sicht die durch den ruderähnlichen Bewegungsablauf
hervorgerufene Kräftigung der Rücken- und Schultermuskulatur genannt
werden. Gerade die Kräftigung der Rückenmuskulatur wirkt den heutzu-
tage häufig auftretenden orthopädischen Problemen in diesem Bereich
entgegen.
Das Training mit dem RIDER VARIO stellt somit ein umfassendes Fit-
nesstraining dar. Es steigert Ausdauer und Kraft und kann als gelenk-
schonendes Ganzkörpertraining angesehen werden.
Welche Muskeln werden beansprucht?
Das Training mit dem RIDER VARIO beansprucht die gesamte Muskulatur
des Körpers. Einige Muskeln werden allerdings besonders trainiert. Sie
sind in den folgenden Abbildungen dargestellt. Wie die Abbildungen zu
erkennen geben, werden beim Training mit dem RIDER VARIO Ober- und
Unterkörper aktiviert. Innerhalb der Beinmuskulatur werden besonders der
Beinstrecker (1), der Beinbeuger (2) sowie die Schienbein- und Waden-
muskulatur (4,5) beansprucht. Durch die Hüftstreckbewegung wird eben-
falls die Gesäßmuskulatur (3) belastet.
Im Bereich der Rumpfmuskulatur spricht das Training bei der Zugbewe-
gung (vgl. Abb. 1) vornehmlich den breiten Rückenmuskel (6) und den
Rückenstrecker (8) an. Ferner trainiert man den Trapezmuskel (7), den hin-
teren Deltamuskel (9) und den Armbeuger (10).
Die Drückbewegung (vgl. Abb. 2) beansprucht im Bereich des Oberkör-
pers insbesondere den großen Brustmuskel (11), den vorderen Deltamus-
kel (12) und den Armstrecker (13). Der Unterkörper wird ähnlich wie in
Abb. 1 belastet.
12
Variieren Sie während des Trainings die Belastung, d. h. wechseln Sie
zwischen Zieh- und Drückbewegungen durch Umstecken des Griffbügels.
Dadurch erreichen Sie eine gleichmäßig verteilte Kräftigung der Ober-
körpermuskulatur (Agonisten und Antagonisten), was sich haltungsstabili-
sierend und entlastend auf die Wirbelsäule auswirkt. Die zwei unter-
schiedlichen Positionen des Griffbügels sind auf S. 10/11 beschrieben.
Abb. 1
Zugbewegung
10
1
4
5
Abb. 2
Druckbewegung
12
13
1
4
5
Trainingsplanung und –steuerung
Die Grundlage für die Trainingsplanung ist Ihre aktuelle körperliche Lei-
stungsfähigkeit. Mit einem Belastungstest kann Ihr Hausarzt Ihre persönli-
che Leistungsfähigkeit diagnostizieren, die die Basis für Ihre Trainings-
planung darstellt. Haben Sie keinen Belastungstest durchführen lassen,
sind in jedem Fall hohe Trainingsbelastungen zu vermeiden. Folgenden
Grundsatz sollten Sie sich für die Planung merken: Ausdauertraining wird
sowohl über den Belastungsumfang als auch über die Belastungs-
höhe/–intensität gesteuert.
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9
10
6
8
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2
5
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