3.6.6. Schutz bei Erfassungsausfall
Der MEC-100 ist in der Lage, innerhalb von weniger als 1 Sek eine Übererregung infolge des Ausfalls der Spannungserfassung
zu erkennen und eine entsprechende Meldung zu geben. Die Schutzeinrichtung erfasst insbesondere den Ausfall eines oder
mehrerer Abtastkabel anhand eines internen Hardware-Systems, das in der Lage ist, Fälle zu unterscheiden, in denen die
Erfassungsspannung wegen des Betriebszustands des Generators gleich Null ist (z.B. Kurzschluss an der Ausgangsklemme).
Die Meldung des Ansprechens der Schutzeinrichtung erfolgt durch eine Sichtanzeige (Blinken der Anzeige Erfassungsausfall)
des MEC-100 Schnittstellensystem und kann als Option einem der beiden programmierbaren Ausgangsrelais zugeordnet
werden. Die Schutzeinrichtung Erfassungsausfall ist in der Lage, mit einer der beiden folgenden Modalitäten nach vorheriger
Auswahl mittels MEC-100 Schnittstellensystem direkt auf die Regelung einzuwirken (siehe Abschn. 5.7.8):
Shutdown: Der MEC-100 führt die sofortige Entregung des Generators durch.
Handsteuerung: Der MEC-100 schaltet automatisch auf die Betriebsart FCR um und liefert den im Setpoint Fenster
eingestellten Erregungsstromwert (siehe Abschn. 5.7.3).
Diese Funktion kann aktiviert/deaktiviert werden.
ACHTUNG: Bevor der Schutz bei Erfassungsausfall freigegeben wird, muss unbedingt der Shutdown oder
der Dauerentregungsstrom bei Handsteuerung keine Funktionsstörung und/oder Schäden an der Anlage
und/oder am Netz hervorrufen, an dem der Generator angeschlossen ist.
3.6.7. Diodenausfallüberwachung (Teilenr. M71FA320A)
Der MEC-100 ist in der Lage, anomale durch die Beschädigung einer oder mehrerer Dioden in der Generatorgleichrichterbrücke
(unterbrochene oder kurzgeschlossene Diode) bedingte Erregungsströme zu erkennen. Diese Ströme können zur Schädigung
eines oder mehrere Bauteile des Generators führen: Beispielsweise verursacht der Kurzschluss einer Diode das Auftreten eines
sehr hohen Stroms in der Schirmwicklung des Erregers, was Überhitzung und Schäden desselben hervorruft. Eine
unterbrochene Diode bewirkt dagegen eine Steigerung der Erregung, die laufend vom Spannungsregler zwecks
Aufrechterhaltung des Betriebspegels angefordert wird, was zu möglichen Schäden des Reglers führt.
Der MEC-100 erfasst den Erregungsstrom, dessen Verlauf bei Ausfall einer Diode eine recht ausgeprägte Welligkeit aufweist. In
Abb. 3.6.7.a ist ein Beispiel für die Änderung der Wellenform des Erregungsstroms bei Ausfall einer Diode dargestellt.
Im Normalbetrieb ist die Welligkeit des Erregungsstroms dem Dauerwert überlagert, der sich bei Ausfall einer oder mehrerer
Dioden beachtlich erhöht. Bei kurzgeschlossener Diode ist die Welligkeit sehr hoch und in jedem Fall höher, als im Fall einer
unterbrochenen Diode.
Der MEC-100 gestattet die Einstellung von zwei Alarmgrenzen, die als untere bzw. obere Ausfallgrenze bezeichnet werden.
Diese beiden Grenzwerte können derart gewählt werden, dass eine leichte oder mittlere Störung (z.B. unterbrochene Diode)
von einer schweren oder gar gefährlichen Störung (z.B. kurzgeschlossene Diode) unterschieden werden kann.
963857137_G
Interrupted diode
Time
Erregungsstrom bei Ausfall einer Diode
Diode works fine
Time
Ripple
Abb. 3.6.7.a
Ripple
Shorted diode
Ripple
Time
MEC-100
161