GrandMeister 36 – Manual 1.4
6 Line Out, FX Send, FX Return
6.1 Line Out: Am Line Out liegt das Vorstufen-Signal an, das über diese
Buchse in eine andere Endstufe oder ein Stimmgerät geführt werden kann.
6.2 FX Send: Verbinde diese Buchse mit dem (Mono-) Eingang deines
externen Effektgeräts.
6.3 FX Return: Verbinde diese Buchse mit dem (Mono-) Ausgang deines
externen Effektgeräts.
Tipp: Es gibt auch die Möglichkeit Effektpedale via „4-Kabel-Methode"
anzuschließen: Gitarre in Input des Effektpedals, Effektpedal-Ausgang in
Input des Amps, Effektpedal-Send in den FX-Return des Amps, FX-Send
des Amps in den Return des Effektpedals. So kann man typische Vor-
schalteffekte wie Chorus oder Phaser vor den Preamp des GrandMeister
36 schalten und typische Einschleifeffekte wie Hall und Delay hinter den
Preamp in den FX-Loop setzen.
Verfügt das verwendete Effektpedal über Amp-Models, so kann man den
GrandMeister 36 auch einfach nur als Endstufe nutzen, indem man den
Output des Pedals mit dem FX-Return des Amps verbindet. In Kombinati-
on mit dem Power Soak und dem Red Box Out verfügt man hier über ein
erstklassiges Aufnahmewerkzeug, mit dem man interessante Re-Amping-
Effekte erzeugen kann – und das nicht nur für Amp-Models, sondern für
so ziemlich jedes denkbare Signal.
Achtung: Bei einer solchen Nutzung von Amp-Models über den FX-
Return wird zwar die Vorstufe des GrandMeister 36 umgangen, seine
Endstufe ändert aber bei einem Kanalwechsel ihren Sound-Charakter,
um auf den jeweiligen Kanal optimierte Ergebnisse zu liefern zu können.
Das heißt, auch die Endstufe klingt in jedem Kanal anders. Es ist daher
nicht egal, welchen Kanal man am GrandMeister 36 anwählt, auch wenn
man nur seine Endstufe nutzt! Um unerwünschte Sound- und Lautstärke-
Unterschiede zu vermeiden, sollte man sich merken, welcher Kanal des
GrandMeister 36 bei der Programmierung eines Amp-Models angewählt
war und sowohl das Amp-Model am (MIDI-fähigen) Effektgerät als auch
den passenden Kanal am Amp in einem Preset speichern, damit beides
umgeschaltet wird.
7 MIDI In: Verbinde diese Buche mit dem MIDI Out des MIDI-Controllers
deiner Wahl. Die MIDI In-Buchse am GrandMeister 36 ist als 7-Pin-Buch-
se ausgelegt, die auf den beiden zusätzlichen Pins eine Phantomspeisung
von 20 Volt Gleichstrom liefert. Dadurch kann z.B. das Hughes & Kettner
FSM-432 MIDI-Board direkt ohne zusätzliches Netzteil angeschlossen
werden. Benutzt man ein Standard 5-Pin-Kabel, bleibt die Phantomspei-
sung ungenutzt, und man kann alle gängigen MIDI-Boads anschließen.
Wichtig: Wenn das FSM-432 über das mitgelieferte 7-Pin-MIDI-Kabel an
den GrandMeister 36 angeschlossen wird, ist keine externe Stromversor-
gung für das FSM-432 notwendig, da er über den Amp mit Phantom-
speisung versorgt wird. Wird jedoch ein 5-poliges MIDI-Kabel verwendet,
muss das MIDI-Board extern mit Strom versorgt werden. Für diesen Fall
verfügt das FSM-432 (ab Modell MK II) über einen innovativen Netzan-
schluss, an den jedes Gleichstrom- oder Wechselstrom-Netzteil ange-
schlossen werden kann, das 9 bis 15 Volt liefert.
18
8 MIDI Out/Thru: Diese Buchse dient zur Weiterleitung der an der MIDI
In-Buchse ankommenden Signale. An diese Buchse kannst du jedes exter-
ne MIDI-fähige Gerät anschließen, das zeitgleich mit dem GrandMeister
36 umgeschaltet werden soll.
7 Tube Safety Control (TSC™)
TSC™ arbeitet vollautomatisch und sorgt für eine höhere klangliche und
technische Stabilität sowie ein längeres Leben der Endstufenröhren, in-
dem es ständig und automatisch den richtigen Ruhestrom einstellt. Diese
Grundfunktion bedarf keiner Bedienung. Auch der Wechsel der Röhren
ist schneller, einfacher und sicherer als bei konventionellen Amps. Nicht
nur im Falle eines Defektes ist dies überaus hilfreich, sondern auch bei
der Beurteilung von Austauschröhren von verschiedenen Herstellern.
Achtung: Der Röhrentausch darf ausschließlich durch technisch quali-
fiziertes Fachpersonal erfolgen! Durch TSC™ entfällt lediglich die ma-
nuelle Einmessung durch den Techniker.
TSC™ kann aber noch mehr. Mit Hilfe der vier LEDs in der TSC™-Sektion
auf der Rückseite des Amps lassen sich die allgemeinen Betriebszustände
der Röhren (siehe Punkt 7.1) ablesen. Jede der LEDs ist dabei genau der
Endstufenröhre in gleicher Position zugeordnet. TSC™ ist neben der Be-
stimmung des Betriebszustands einer Röhre aber auch in der Lage, eine
Fehlerdiagnose durchzuführen und sogar defekte Röhren abzuschalten,
um einen Ausfall des Verstärkers zu vermeiden.
Unter Verwendung eines Plektrums kann man außerdem mit Hilfe der
TSC™-LEDs auch die Kennlinien der Röhren auslesen (siehe Punkt 7.2).
7.1 Automatische Statusanzeige
Dauerleuchten aller LEDs
Solange sich der Amp im Standby-Betrieb befindet, leuchten alle LEDs.
Wird nach einer Aufwärmzeit von ca. 30 Sekunden von "Standby" auf
"Play" geschaltet, erlöschen sie. Leuchten alle LEDs weiterhin, ist höchst-
wahrscheinlich die Anodensicherung defekt und muss von einem Techni-
ker ausgetauscht werden. Die Anodensicherung kann trotz TSC™ durch-
brennen, wenn eine Röhre bereits vor dem Einschalten des Amps defekt
ist, und TSC™ keine Zeit bleibt, den Ruhestrom zu messen und jene de-
fekte Röhre rechtzeitig abzuschalten.
Keine LED leuchtet
Die Endstufenröhren laufen technisch im Normalzustand.
Dauerleuchten einer einzelnen LED
Die betreffende Röhre erzeugt Unterstrom und wurde abgeschaltet. Soll-
te sich das Dauerleuchten nicht nach wenigen Minuten einstellen, muss
diese Röhre ausgewechselt werden.
Dauerleuchten von zwei LEDs
Entweder erzeugen die betreffenden Röhren Unterstrom, dann müss-
ten sie gewechselt werden (siehe „Dauerleuchten einer einzelnen LED",
oben). Oder der Power Soak ist aktiv; in diesem Fall werden automatisch