TriAmp Mark 3 – Manual 1.1
Das Besondere an der Schaltung ist: Der Stomp-Boost ist ein eigenes Mo-
dul auf einer eigenen Schaltplatine und wird durch eine echte Bypass-
Schaltung eingeschleift.
5.3 Die Kanal-Sektion
Channel-Tasten: Hiermit lassen sich die Kanäle direkt anwählen.
Gain, Master: Gain bestimmt die Eingangsempfindlichkeit und damit die
Sättigung des Vorverstärkers. In Kombination mit dem Stomp-Boost ist
er das maßgebliche Werkzeug zur Soundgestaltung. Mit den jeweiligen
Master-Reglern lassen sich die Pegel der einzelnen Kanäle einander
anpassen.
Bass, Mid, Treble: Die Wirkung der Drei-Band-Klangregelung ist präzise
auf den jeweiligen Kanal abgestimmt. Die Regler bearbeiten jeweils die
Frequenzbereiche, die den charakteristischen Klang des betreffenden
Kanals ausmachen.
Achtung: Es handelt sich um eine klassische, passive Klangregelung. Die
Regler beeinflussen sich gegenseitig. Ist z.B. „Mid" weit aufgedreht, zeigt
„Bass" weniger Wirkung als wenn „Mid" abgedreht ist.
5.4 Die Master-Sektion
Verstand, denn du kannst damit deine Bandkollegen ebenso verzücken,
wie sie in den Wahnsinn treiben. Selbst wenn das Drehen an diesem
Regler jede Menge Spaß garantiert, solltest du dich mäßigen. Reiß ihn
nicht zu weit auf, sondern nur soweit, dass die Lautstärke deinem Gehör
– und dem deiner Bandkollegen – nicht schadet.
Presence:
Dieser
Regler
harmonischen Obertönen. Je weiter er aufgedreht wird, desto „präsenter"
wirkt der Sound. Mit diesem Regler kannst du bei Bedarf dem Sound
mehr Ausdruck und Durchsetzungskraft verleihen.
Resonance: Bei Mittelstellung des Reglers hört man das natürliche
Resonanz-Verhalten zwischen dem TriAmp Mark 3 und der/den
angeschlossenen Box(en). Durch Linksdrehung wird der Effekt der Boxen-
Resonanz gedämpft, was deine Sounds noch weicher abgerundet. Durch
Rechtsdrehung wird der Effekt verstärkt, was für heftigen Bass-Schub
sorgt. Voll aufgedreht liefert dieser Regler markerschütternde Sub-Bass
Frequenzen.
Tipp: Die Presence- und Resonance-Regler dienen auch als Master-
Klangregelung und ermöglichen dir, deinen Gesamtsound an unterschied-
liche Boxen und Räumlichkeiten anzupassen, ohne an der Klangregelung
der einzelnen Kanäle etwas ändern zu müssen.
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Volume: Der Master-Volume-Regler
bestimmt
die
Gesamtlautstärke
des TriAmp Mark 3. Mit diesem
Regler hältst du die Macht über
150 Röhrenwatt zwischen Daumen
und Zeigefinger. Bediene ihn mit
bestimmt
den
Anteil
an
generierten,
5.5 Power Amp Tubes
Diese drei unscheinbaren Tasten sind die Geheimwaffe
des TriAmp Mark 3. Sie schlagen ein völlig neues Kapitel
in der Geschichte der Röhrensounds auf. Jedes der drei
Endstufenröhrenpaare ist jedem der sechs Kanäle frei
zuweisbar – du musst nichts weiter tun, als einen Kanal anzuwählen und
dann das (oder die) gewünschte(n) Röhrenpaar(e) aktivieren. Jedes der drei
Endstufenröhrenpaare kann mit EL34 oder 6L6-Röhren bestückt werden.
Dadurch können in jedem der drei Kanäle des TriAmp Mark 3 problemlos
Röhren unterschiedlichen Klangcharakters gemischt werden. Zudem
kann mithilfe von MIDI-Presets der selben Kanal mit unterschiedlichen
Endstufenröhren genutzt werden – ganz einfach per Fußschalter (mehr
über MIDI-Presets im Kapitel „MIDI").
Dein TriAmp Mark 3 ermöglicht dir Sound-Eperimente, die bis dahin
unmöglich waren. So kannst du zum Beispiel fürs dezente Intro eines
Songs ein Paar 6L6 mit 50 Watt spielen, ein zweites Paar 6L6 für deine Riffs
dazuschalten und – anstelle des Boosts – die EL34 Röhren dazuschalten,
um dem Solo mehr Punch in den Mitten zu geben (bei bis zu 150 Watt).
So hört man dich auch noch in der letzten Reihe!
Du kannst aber auch im selben Kanal vom britischen EL34-Sound zum
typischen amerikanischen 6L6-Sound per Midi umschalten. Oder von
chinesischen auf slowakische EL34 umschalten – ohne Röhren, Amp
oder Kanäle wechseln zu müssen. Der TriAmp Mark 3 ist somit – unter
anderem – der erste sechskanalige Röhrenvergleich-Apparat!
Hinweis: Es können noch weitere Endstufenröhren-Typen im TriAmp
Mark 3 betrieben werden. Folgende Typen wurden von Hughes & Kettner
getestet: KT77, KT66, KT88, 5881 WXT, 6550 A, 6CA7, 7581
5.6 FX-Loop
Das SmartLoop™ Effekt-Routing bietet parallele und
serielle Einschleifmöglichkeiten externer Effektgeräte. Sein
Status – ein/aus und parallel/seriell – wird für jeden Kanal
und jedes MIDI-Preset gespeichert.
FX-Loop: Hiermit schaltest du den Effektweg ein oder aus. Mehr zu den
Effektwegen erfährst du im Kapitel „Rückseite".
5.7 Noise-Gate
Das äußerst präzise IDB™ (Intelligent Dual Breakpoint) Noise-Gate misst
simultan den Pegel an zwei Schlüsselstellen der Signalkette: dem Eingang
und dem Vorverstärkerausgang. Aus diesen beiden Werten errechnet
die IDB™-Technologie das optimale Ansprechverhalten und regelt die
Attack- und Threshold-Parameter automatisch.
Mit der Noise-Gate-Taste wird das IDB™-Noise- ein/ausgeschaltet. Das
aktivierte Noise-Gate greift ein und schaltet den Preamp stumm, sobald
der Signalpegel unter eine bestimmte Schwelle sinkt – nerviges Rauschen
ade! Das Gate bleibt solange zu, bis du deine Saiten wieder anschlägst.
Und öffnet dann ohne jegliche Latenz. Mehr übers Noise-Gate erfährst
du im nächsten Kapitel.