11. Dunkelfeld-Mikroskopie
Das B-3830DK ist ein Dunkelfeld-Beobachtungsmikroskop speziell für die Blutanalyse mit einem speziellen,
besonders effizienten Dunkelfeldkondensator mit A.N. von 1.36 bis 1.25 und einer 100-fachen Planachromatlinse
mit verstellbarer Blende.
Die LED X-Beleuchtung bietet die hohe Lichtintensität, die typischerweise bei Dunkelfeldtechniken mit hoher
Vergrößerung erforderlich ist.
Um dieses Mikroskop richtig zu verwenden, müssen Sie mit den folgenden Dingen vertraut sein:
a. die Technik des Eintauchens in Öl
b. Dunkelfeldtechnik.
Das folgende Handbuch stellt die Grundlagen dieser Verfahren (Abschnitte 11.1 und 11.2) sowie eine Schritt-für-
Schritt-Anleitung zur Konfiguration des B-383DK (Abschnitt 11.3) vor.
Allgemeine Empfehlungen für die Immersionsmikroskopie werden ebenfalls gegeben.
11.1
Prinzipien der Ölmikroskopie
Die Fähigkeit des Objektivs des Mikroskops, die von einer
Probe abgelenkten Lichtstrahlen zu erfassen, hängt sowohl
von der numerischen Apertur als auch vom Medium ab,
durch das das Licht fließt.
Die numerische Apertur einer Linse ist direkt proportional zum
Brechungsindex des Mediums zwischen Linsenkappe und
Frontlinse sowie zum Sinus der halben Winkelapertur der Linse.
Da der Sinus nicht größer als 90 Grad sein darf, wird
die maximal mögliche numerische Apertur durch den
Brechungsindex des Immersionsmediums bestimmt.
Die meisten Mikroskopobjektive verwenden Luft als Medium,
durch das Lichtstrahlen zwischen der Schutzabdeckung
der Probe und der Frontlinse der Linse gelangen müssen.
Solche Linsen werden als trockene Linsen bezeichnet,
da sie ohne flüssige Zwischenmedien verwendet werden.
Luft hat einen Brechungsindex von 1.0003, ist sehr vakuumnah
und deutlich niedriger als die meisten Flüssigkeiten,
einschließlich Wasser (n = 1.33), Glycerin (n = 1.470) und
gängige Mikroskop-Immersionsöle (Durchschnitt n = 1.515).
In der Praxis ist die maximale numerische Apertur eines
trockenen Linsensystems auf 0.95 begrenzt und höhere
Werte können nur durch die Verwendung der für das
Medium der Immersion ausgelegten Optik erreicht werden.
Das Prinzip der Ölimmersion ist in Fig. 21 dargestellt, wo die
einzelnen Lichtstrahlen durch die Probe verfolgt und durch die Linse geleitet oder in andere Richtungen gebrochen
werden. Fig. 21(a) veranschaulicht den Fall einer trockenen Linse mit fünf Strahlen (gekennzeichnet mit 1 bis 5),
die durch eine mit einem Deckglas abgedeckte Probe hindurchgehen. Diese Strahlen werden in der Luft-Glas-
Grenzfläche gebrochen und nur die beiden Strahlen, die der optischen Achse des Mikroskops am nächsten liegen
(Strahlen 1 und 2), haben den entsprechenden Winkel, um in die vordere Objektivlinse zu gelangen. Der dritte Strahl
wird in einem Winkel von etwa 30 Grad zum Objektivdeckel gebrochen und gelangt nicht in das Objektiv. Die letzten
beiden Strahlen (4 und 5) werden intern durch den Objektivdeckel zurückreflektiert und tragen zusammen mit dem
dritten Strahl zu internen Lichtreflexionen auf Glasflächen bei, die dazu neigen, die Bildauflösung zu verringern.
Wenn Luft durch Öl mit dem gleichen Brechungsindex wie Glas ersetzt wird, wie in Fig. 21(b) dargestellt,
durchlaufen die Lichtstrahlen direkt die Glas-Öl-Grenzfläche ohne Abweichung durch die Brechung. Die
numerische Apertur wird dann um den Faktor n, den Brechungsindex des Öls, erhöht.
Eintauchen in Öl und
Numerische Apertur
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Fig. 21