BIP LD2-T017-01-EP _ _ / EP _ _ -S4
Induktives Positionsmesssystem
6
IO-Link-Schnittstelle
6.1
Grundwissen IO-Link
Allgemein
IO-Link integriert konventionelle und intelligente Sensoren
und Aktoren in Automatisierungssysteme und ist als
Kommunikationsstandard unterhalb der klassischen Feld-
busse vorgesehen. Die feldbusunabhängige Übertragung
nutzt bereits vorhandene Kommunikationssysteme (Feld-
busse oder Ethernet-basierte Systeme).
Die IO-Link-Devices, wie Sensoren und Aktoren, werden in
einer Punkt-zu-Punkt-Verbindung über ein Gateway, den
IO-Link-Master, an das steuernde System angebunden.
Die IO-Link-Devices werden mit handelsüblichen unge-
schirmten Standard-Sensorkabeln angeschlossen.
Die Kommunikation basiert auf einem Standard-UART-
Protokoll mit einer 24-V-Pulsmodulation im Halb-Duplex-
Betrieb. Auf diese Weise ist eine klassische Drei-Leiter-
Physik möglich.
Protokoll
Bei der IO-Link-Kommunikation werden zyklisch fest
definierte Frames zwischen IO-Link-Master und IO-Link-
Device ausgetauscht. In diesem Protokoll werden sowohl
Prozess- als auch Bedarfsdaten, wie Parameter oder
Diagnosedaten, übertragen. Die Größe und Art des ver-
wendeten Frametyps und der verwendeten Zykluszeit
ergibt sich aus der Kombination von Master- und Device-
Eigenschaften (siehe Kommunikationsparameter auf
Seite 11).
Zykluszeit
Die verwendete Zykluszeit (master cycle time) ergibt sich
aus der minimal möglichen Zykluszeit des IO-Link-Devices
(min cycle time) und der minimal möglichen Zykluszeit des
IO-Link-Masters. Bei der Wahl des IO-Link-Masters ist zu
beachten, dass der größere Wert die verwendete Zyklus-
zeit bestimmt.
Protokollversion 1.0 / 1.1
In der Protokollversion 1.0 wurden die Prozessdaten
größer 2 Byte über mehrere Zyklen verteilt übertragen.
Ab der Protokollversion 1.1 werden alle verfügbaren
Prozessdaten in einem Frame übertragen. Damit ist die
Zykluszeit (master cycle time) identisch zum Prozess-
datenzyklus.
Wird das IO-Link-Device an einem IO-Link-
Master mit der Protokollversion 1.0 betrieben,
entstehen längere Übertragungszeiten
(Prozessdatenzyklus ~ Anzahl Prozessdaten ×
master cycle time).
10
deutsch
Parameter-Management
In der Protokollversion 1.1 ist ein Parametermanager
definiert, der das Speichern von Device-Parametern auf
dem IO-Link-Master ermöglicht. Bei Austausch eines
IO-Link-Devices können die Parameterdaten des zuletzt
installierten IO-Link-Devices übernommen werden. Die
Bedienung dieses Parametermanagers ist abhängig vom
verwendeten IO-Link-Master und sollte der zugehörigen
Beschreibung entnommen werden.
Im BIP werden folgende Parameter gespeichert
(Parameter-Management):
– Access Codes
– Application Specific Tag
– Output Inversion byte
Schaltpunkte werden nicht gespeichert, da
Sensoren nicht eins zu eins austauschbar sind.
Device-Funktionen und Master-Gateway
Die Funktionen des BIP sind in den Kapiteln 6.3 bis 6.6
detailliert beschrieben. Wie die Umsetzung der Prozess-
und Parameterdaten über das Mastergateway implemen-
tiert ist, ist der Anleitung des IO-Link-Masters zu entneh-
men.