proGAV 2.0
Die verstellbare Differenzdruckeinheit sollte
auf dem Knochen bzw. dem Periost auflie-
gen, da während einer späteren Verstellung
ein Druck auf das Ventil aufgebracht wer-
den muss. Es sollte ein großer bogenförmi-
ger oder ein kleiner gerader Hautschnitt, dann
mit zwei Taschen (proximal vom Hautschnitt
für die verstellbare Differenzdruckeinheit und
distal vom Hautschnitt für die Gravitationsein-
heit) angelegt werden.
Der Katheter wird vom Bohrloch zum
gewählten Ventilimplantationsort vorgescho-
ben, wenn nötig gekürzt, und am proGAV 2.0
mittels Ligatur befestigt. Weder die verstell-
bare Differenzdruckeinheit noch die Gravitati-
onseinheit sollte sich direkt unter dem Haut-
schnitt befinden. Beide Ventileinheiten sind
mit Pfeilen in Flussrichtung (Pfeil nach distal
bzw. nach unten) versehen.
WARNUNG
Die verstellbare Differenzdruckeinheit sollte
nicht in einem Bereich implantiert werden,
der das Auffinden bzw. Ertasten des Ven-
tils erschwert (z. B. unter stark vernarbtem
Gewebe).
WARNUNG
Die Katheter sollten nur mit armierten
Klemmchen, nicht direkt hinter dem Ventil
unterbunden werden, da sie sonst geschä-
digt werden können.
Platzierung des Peritonealkatheters
Der Ort des Zugangs für den Peritonealkathe-
ter liegt im Ermessen des Chirurgen. Er kann
z. B. paraumbilikal oder in Höhe des Epiga-
striums angelegt werden. Ebenso können ver-
schiedene Operationstechniken für die Plat-
zierung des Peritonealkatheters angewendet
werden. Es wird empfohlen, den Peritoneal-
katheter mit Hilfe eines subkutanen Tunnelers
vom Ventil aus, eventuell mit einem Hilfs-
schnitt, bis zum Ort der Platzierung durch-
zuziehen. Der Peritonealkatheter, der in der
Regel fest am proGAV 2.0 befestigt ist, besitzt
ein offenes distales Ende und keine Wand-
schlitze. Nach Öffnen des Peritoneums oder
mithilfe eines Trokars wird der ggf. gekürzte
Peritonealkatheter in die freie Bauchhöhle
vorgeschoben.
GEBRAUCHSANWEISUNG | DE
VENTILPRÜFUNG
Präoperative Ventilprüfung
Das möglichst schonende Befüllen des Ven-
tils kann durch Aspirieren mithilfe einer am
distalen Katheterende aufgesetzten sterilen
Einwegspritze erfolgen. Dabei wird das Ven-
til distal konnektiert und in sterile, physiolo-
gische Kochsalzlösung gehalten. Lässt sich
Kochsalzlösung entnehmen, ist das Ventil
durchgängig (Abb. 16).
WARNUNG
Verunreinigungen in der zum Testen verwen-
deten Lösung können die Produktleistung
beeinträchtigen.
Abb. 16: Durchgängigkeitsprüfung
WARNUNG
Eine Druckbeaufschlagung mittels Einweg-
spritze sollte sowohl am proximalen als auch
am distalen Ende vermieden werden (Abb.
17).
Abb. 17: Vermeidung Druckbeaufschlagung
Postoperative Ventilprüfung
Das proGAV 2.0 ist als funktionssichere Ein-
heit ohne Pump- oder Prüfeinrichtung kon-
struiert worden. Die Ventilprüfung kann durch
Spülen, Druckmessen oder Pumpen erfolgen.
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