Die Klassischen Punkte; Kurzcharakteristik Der Stadien - 3B N20 Manual Del Usuario

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Die klassischen Punkte/Kurzcharakteristik der Stadien
Allgemeines zu den klassischen Punkten
Vorweg: der Ausdruck "klassische Punkte" ist eigentlich nicht besonders aussagekräftig. Es existieren mindestens
drei Gruppen von Punkten, deren Benennung "klassisch" sein könnte. Da sind zum einen die Punkte, die durch
die jeweilige Wandlungsphase qualifiziert sind, auch die "antiken" Punkte genannt (auch: "Fünf Induktorien",
"Foramina der Quinque Inductoria"). Die Therapie über die Fünf Induktorien ist aus einer Reihe von klinischen
Beobachtungen entstanden und ist nicht überall mit dem Prinzip der Leitbahnen deckungsgleich. Sie basiert auf
der energetischen Einschätzung des Patienten, bezogen auf die Wandlungsphasen (zu den Entsprechungen
selbst siehe die Tabelle der Fünf Wandlungsphasen). Hat der Therapeut den energetischen Zustand seines
Patienten ermittelt, kann er nach den unterschied-lichen Regeln des Energieausgleiches (Mutter-Sohn-Regel,
Sheng-Zyklus, Großer Stich) behandeln. Ein weiteres Modell ist das Sechs-Stadien-Modell, auch "liujing bianz-
heng" genannt
1
. Es wurde von Zhang Zhongjing
sechs verschiedenen Mustern, die sich entwickeln (können), wenn ein bösartiger Einfluß (Algor, han, Kälte) in
den Körper eindringt, und Symptome (insbesondere Fieber) hervorruft. Den unterschiedlichen Stadien (oder
Schichten) sind je zwei Punkte zugeordnet. Hier eine kurze Darstellung der einzelnen Stadien in ihrer Klinik mit
den dazugehörigen Punkten. Die Punkte werden in aller Regel ping
H 6 (Jue Yin) nur einen Ersatzpunkt darstellt und dem Herz-Meridian kein Punkt zugeordnet ist.
L 4
Abb. Sechs-Stadien-Modell
S 36
Ic 4
P 7
Jue-Yin
H 6
Shao-Yang
F 41
Tai-Yang (großes Yang):
großer Durst und Kälteempfindlichkeit, Windempfindlichkeit, Kopfschmerz, evtl. Fieber, evtl. Nackensteife, ober-
flächlicher Puls
Punkte: It 3 (Houxi/Rivulus posterior), V 62 (Shenmo/Origo ascendentis yang)
Shao-Yang (kleines oder mittleres Yang):
bitterer Geschmack im Mund, Beginn von Temperatur und Schüttelfrost, Fieber ohne Schwitzen, Lichtscheue,
Schmerz über den Rippen bis zu den Hüften, Durst auf Kaltes, Appetitlosigkeit, Reizbarkeit, Brechreiz, ver-
schwommene Sicht, drahtiger Puls
Punkte: F 41(Zulinqi/Lacrimarum instantium pedis), T 5 (Waiguan/Clusa externa)
Yang-Ming (prächtiges Yang, Yang-Leuchten):
Fieber mit Schweiß, diliranter Zustand, starker Durst, eher Abneigung gegen Hitze, Reizbarkeit;
schneller, voller, großer (repleter) Puls
Punkte: Ic 4 (Hegu/Valles coniunctae), S 36 (Zusanli/Vicus tertius pedis)
Die ersten drei o.g. Stadien sind Übermaßmuster, Muster einer überschießenden Funktions-
dynamik. Die folgenden drei Stadien sind Mangelmuster, Muster einer pathologischen
Verringerung der Funktionsdynamik.
12
2
ca. 220 n. Chr. entwickelt und beschreibt eine Abfolge von
gestochen. Zu beachten ist, daß der Punkt
3
c (keiner)
It 3
V 62
R 6
Pc 6
T 5
Tai-Yin (großes Yin):
aufgetriebener (geschwollener) Bauch mit Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen, (starker) Durchfall, ohne Durst,
Appetitlosigkeit, u.U. Schmerzen, Gliedmaßen werden kalt
Punkte: P 7 (Lieque/Lacunae), L 4 (Gongsun/Caput metatarsalis hallucis)
Shao-Yin (kleines oder mittleres Yin):
verschwindender Puls (klein, weich, dünn), ganzer Körper eiskalt (andere Quellen beschreiben hier kalte
Gliedmaßen), Fieberlosigkeit, Somnolenz, Abneigung gegen Kälte, Stuhl besteht aus unverdauter Nahrung
Punkte: R 6 (Zhaohai/Mare illuminationis), C keiner!
Jue-Yin (absolutes oder ausgehendes Yin):
eiskalte Extremitäten, sehr schwacher Puls, u.U. Erbrechen nach dem Essen, Durchfall, spastisch schneidender
Bauchschmerz mit Afterkrämpfen; einige Bereiche kalt, andere heiß
Punkte: H 6 (Zhongdu/Urbs media), Pc 6 (Neiguan/Clusa interna)
Das Sechs-Stadien-Modell ist trotz zahlreicher Kritik eine gute und brauchbare Handhabe bei
infektiösen, fieberhaften Erkrankungen
4
. Ein weiteres Behandlungsmodell des allg.
Energieausgleiches sieht die Verwendung der Punkte unterschiedlicher energetischer
Qualifikation vor. Auf den 12 paarigen Meridianen gibt es jeweils folgende Punkte:
Konzentrationspunkt
Der Konzentrationspunkt stärkt den Funktionskreis. Er holt die Energie vom vorangehenden Funktionskreis, bzw.
von der vorangehenden Wandlungsphase.
"Der Schwache bittet den Starken"
Dispergierungspunkt
Der Dispergierungspunkt verteilt die Energie eines Funktionskreises und fördert die Wandlung der Energie. Er
gibt Energie an den nachfolgenden Funktionskreis, bzw. die nachfolgende Wandlungsphase (Mutter-Kind-Regel)
ab.
Quellpunkt
Der Quellpunkt macht die Leitbahn durchgängig und bringt gestaute Energie wieder in den Fluß. Der Quellpunkt
unterstützt den Konzentrations- und den Dispergierungspunkt. Er ist der Endpunkt des Luo-Gefäßes (s.u.).
Luo-Punkt
1. Er schafft die Verbindung zum gekoppelten Meridian (longitudinales luo-Gefäß), also zu dem
Meridian, der zu der gleichen Wandlungsphase gehört.
2. Er verbindet den gleichen Funktionskreis beider Körperhälften (transversales luo-Gefäß). Dafür
wird zuerst der Luo-Punkt der einen, dann der Quellpunkt der anderen Körperseite genadelt.
Shu-Punkt
Wird auch Foramen inductorium dorsale genannt. Er aktiviert den yang-Aspekt eines Funktionskreises, wenn er
suppletiv (bu/Ergänzung) genadelt wird. Bei dispulsiver Nadelung (xiao, xie/Zerstreuung, Ableitung), kann
yang jedoch aus dem Funktionskreis herausgeholt werden. Die Shu-Punkte liegen alle auf dem Blasenmeridian.
Sie werden gestochen, um
a) Stauungen (repletio qi) zu lösen (dispulsive Nadelung) oder
b) eine extreme Leere (drohender Zusammenbruch der aktiven Energie, inanitas qi) zu kompensieren
(suppletive Nadelung oder Moxa).
Mu-Punkt
Auch Foramen inductorium frontale genannt. Er aktiviert den yin-Aspekt eines Funktionskreises, wenn er gena-
delt wird. Wird der Punkt gemoxt, wird der yin-Aspekt geschwächt! Dies ist in den meisten Fällen zu vermeiden.
Es gibt nur wenige energetische Muster, die die Schwächung des yin-Aspektes eines Funktionskreises rechtferti-
gen bzw. erfordern.
Selbstverständlich haben auch die Fünf Inductorien eine energetische Qualifikation. Jedem der Meridiane sind
Punkte zugeordnet, die über einen der Regulationsmechanismen Wandlungsphasen miteinander in Verbindung
setzen. So kann, das jeweilige diagnostische Kriterium umsetzend, jeder Meridian mit einem anderen in
Verbindung gebracht werden.
der Stadien
Kurzcharakteristik
®
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