Normengrund-
Safety Integrity Level (SIL) gemäß
lage
EN 61800-5-2
Performance Level (PL) gemäß
EN ISO 13849-1
3.4.2 Sicherheitskonzept
3.4.2.1 Sichere Inkrementalgeberfunktion
Um mit dem Drehgeber eine sichere Inkrementalinformation
zu erhalten, muss die Geberauswertung die Gültigkeit der
analogen Signale überprüfen. Für eine vorzeichenrichtige
Geschwindigkeitsermittlung sowie für eine korrekte inkremen-
telle Information müssen sowohl das Sinus-Signal als auch
das Cosinus-Signal ausgewertet werden, z. B. mit Hilfe der
Funktion sin²(x) + cos²(x) = 1 und einer Quadrantenüberwa-
chung des resultierenden Einheitskreises, z. B. mittels per-
manenter Geschwindigkeitsüberwachung.
3.4.2.2 Sichere Absolutgeberfunktion
Verlust der Sicherheit
Die digitale Absolutinformation ist nicht Bestandteil der Zertifi-
zierung. Die digitale Absolutposition darf nicht alleinig zur
Realisierung von Sicherheitsfunktionen verwendet werden.
BA Sendix® 58xxFS2 / 58xxFS3 - R60049.0009 - 05
HINWEIS
Um mit dem Drehgeber eine sichere Information über die ab-
solute Position zu erhalten, muss die Geberauswertung die
Inkrementalinformation (Relativposition) mitzählen und mit
der ebenfalls vom Drehgeber bereitgestellten Absolutposition
vergleichen.
Durch den Vergleich der digitalen Positionsdaten mit den Si-
nus- und Cosinus-Signalen wird die gemeldete Position konti-
nuierlich verifiziert und eine Abweichung der beiden Signale
detektiert. Da die Funktion sowohl die inkrementelle Informa-
tion als auch die Drehrichtungsinformation zur Verifikation be-
nötigt, ist der erreichbare Sicherheitslevel darauf begrenzt.
Vor dem Abschalten der Anlage muss der absolute Positions-
wert von der Geberauswertung gespeichert werden. Beim
Wiedereinschalten muss die Geberauswertung den abge-
speicherten Wert mit dem, nach dem Einschalten, neu ge-
messenen absoluten Wert vergleichen. Sind beide Werte
identisch ist die Position weiterhin sicher. Sind die Positions-
werte nicht identisch, ist die Position nicht sicher und die Po-
sition muss neu verifiziert werden.
3.4.2.3 Funktionale Spezifikation
Inkrementalwert
Die inkrementellen SinCos-Signale sind sicherheitsbewertet.
Mit der Überwachung des Einheitskreises wird ein Diagnose-
deckungsgrad von 99 % erreicht. Die Funktion kann jederzeit
untersucht werden. Das heißt, bei einer Geberauflösung von
2048 Sinus-Cosinus Perioden kann die Gültigkeit von der Ge-
berauswertung pro Umdrehung 2048-mal überprüft werden.
Bei einer Toleranz der sin²(x) + cos²(x) Funktion von ± 0,5 be-
trägt der max. mögliche Fehlerweg 10 % einer Signalperiode
(36° elektrisch gesehen).
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