Anzahl von Vollbildern pro Sekunde gezeigt werden, damit Bewegungen im Bild angenehm und
glaubwürdig dargestellt werden. Im Kino gilt beispielsweise die Norm von 24 Frames pro Sekunde.
In jüngster Zeit wurde zwar auch mit schnelleren Frameraten experimentiert, für internationale
Zuschauerschaften ist es jedoch bei den vielerorts akzeptierten 24 Bildern pro Sekunde geblieben.
Der in Kinos übliche Standard ist bspw. 24 Frames pro Sekunde. Obwohl es unlängst Experimente
mit schnelleren Frameraten gegeben hat, sind 24 Frames pro Sekunde für ein internationales
Publikum weitestgehend der gängige Standard. TV-Frameraten richten sich seit jeher im
Allgemeinen nach den jeweiligen länderspezifischen technischen Sendestandards. So hätte man
bspw. TV-Inhalte für die Distribution in Nordamerika bislang üblicherweise mit 29,97 fps
aufgezeichnet, für Europa aber mit 25 fps.
Aufgrund des technischen Fortschritts hat man heute jedoch mehr Auswahl und die Sendestandards
sind im Wandel begriffen. Inzwischen ist es üblich, Sportevents bei höheren Frameraten
aufzuzeichnen und auszustrahlen. Manche Sportveranstaltungen in Nordamerika werden bspw. mit
bis zu 59,94 fps und in Europa mit 50 fps aufgezeichnet und ausgestrahlt. Schnelle Action erscheint
dadurch geschmeidiger in der Bewegung und realitätsnäher. Streaming- und Online-Broadcaster
arbeiten normalerweise mit ähnlichen Frameraten wie beim Fernsehen. Sie haben allerdings mehr
Experimentierfreiheit. Aufgrund nutzerspezifischer Ansichtsformate sind sie lediglich darauf
beschränkt, was die Bildschirme des Publikums wiedergeben können.
Bei der Auswahl einer Framerate für ein Projekt richtet man sich in der Regel nach dem Lieferformat.
Stellen Sie die Projekt-Framerate Ihrer Kamera auf das Lieferformat ein. Auch die Sensor-Framerate
sollte dementsprechend eingestellt werden. Dann werden Ihre Clips in der gleichen
Geschwindigkeit wiedergegeben, in der sich das Event in Wirklichkeit abgespielt hat. Wenn Sie
einen Effekt wie bspw. Zeitlupe gestalten möchten, können Sie als Sensor-Framerate einen höheren
Wert einstellen. Je höher die Sensor-Framerate im Verhältnis zur Projekt-Framerate, desto
langsamer ist die Wiedergabegeschwindigkeit. Zum Beispiel können Sie auf der URSA Mini Pro 4.6K
G2 extreme Zeitlupen mit sehr hohen Sensor-Frameraten filmen.
Weitere Informationen, wie sich mit Off-Speed-Sensorframeraten kreative Effekte erzielen lassen,
finden Sie im Abschnitt „Bedienung per Touchscreen".
Mit hohen Frameraten filmen
Beim Filmen mit hohen Bildwechselfrequenzen erfasst Ihre Kamera mehr Bilder pro Sekunde als mit
den herkömmlichen synchronisierten Framerate-Geschwindigkeiten von 24, 25 und 30 fps. So hat
der Sensor weniger Zeit, das für jedes Einzelbild auf die Sensorfläche treffende Licht umzusetzen,
und die Kamera liefert letztendlich ein dunkleres Bild.
Wenn Sie bspw. von 25 fps auf 50 fps wechseln, halbiert sich damit die auf den Sensor treffende
Lichtmenge. Soll die aktuelle Belichtung beibehalten werden, muss diese Änderung kompensiert
werden. Hierfür können Sie wahlweise Ihr Objektiv um einen weiteren Blendenschritt öffnen, den
Verschlusswinkel von 180º auf 360º stellen oder die Szene Ihres Drehs stärker beleuchten.
Beim Filmen mit 120 Bildern pro Sekunde reduziert sich die Lichtmenge auf ein Fünftel.
Möglicherweise sind zur Erzielung der gleichen Belichtung also mehrere Faktoren zu justieren,
bspw. Blendenöffnung oder Verschlusswinkel.
Beim Filmen mit hohen Bildwechselfrequenzen ist auch die Tatsache zu berücksichtigen, dass
elektronische Lichtquellen möglicherweise Flimmern im aufgezeichneten Bild verursachen. Dies gilt
insbesondere beim Filmen mit Frameraten über 100 fps bei einer Netzspannung von 50 Hz bzw. 120
fps bei 60 Hz, in künstlichem Tungsten-, Leuchtstoff- oder LED-Licht. In all diesen Situationen kann
es zu Bildflimmern kommen. Probleme mit Lichtflimmern sind bei der Voransicht einer Szene auf
Ihrem LCD oder im SDI-Feed bei der Aufzeichnung nicht unbedingt erkenntlich. Deshalb sollte man
einen Testdreh unter Einsatz der vorgesehenen Leuchten ausführen und den Clip bei der
Wiedergabe auf Flimmern prüfen.
Aufzeichnen
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