DE | GEBRAUCHSANWEISUNG
als auch des Ventrikelkatheters durchzuführen.
Während des Pumpvorganges ist der Zugang
zum Ventrikelkatheter verschlossen. Der Öff-
nungsdruck des Shuntsystems wird durch den
Einsatz dieser Reservoire nicht erhöht. Eine
Punktion sollte möglichst senkrecht zur Reser-
voiroberfläche mit einem maximalen Kanülen-
durchmesser von 0,9 mm erfolgen. Es kann
ohne Einschränkung 30 Mal punktiert werden.
WARNUNG
Durch häufiges Pumpen kann es zu einer
übermäßigen Drainage und damit zu unphy-
siologischen Druckverhältnissen kommen.
Der Patient sollte über diese Gefahr aufge-
klärt werden.
Bohrlochumlenker
Der Bohrlochumlenker bietet durch seinen
strammen Sitz auf dem Ventrikelkatheter die
Möglichkeit, die in den Schädel eindringende
Katheterlänge vor der Implantation zu wäh-
len. Der Ventrikelkatheter wird im Bohrloch
rechtwinklig umgelenkt (siehe Kapitel „Implan-
tation").
SCHLAUCHSYSTEME
Das proGAV 2.0 kann als einzelne Ventileinheit
oder als Shuntsystem mit integrierten Kathe-
tern (Innendurchmesser 1,2 mm, Außendurch-
messer 2,5 mm) bestellt werden. Die mitgelie-
ferten Katheter verändern die Druck-Flow-Cha-
rakteristik nicht grundlegend. Werden Kathe-
ter anderer Hersteller benutzt, sollte auf einen
strammen Sitz geachtet werden. In jedem Fall
müssen die Katheter durch eine Ligatur sorgfäl-
tig an den Titankonnektoren des Ventils befes-
tigt werden.
IMPLANTATION
Platzierung des Ventrikelkatheters
Zur Platzierung des Ventrikelkatheters sind ver-
schiedene Operationstechniken möglich. Der
notwendige Hautschnitt sollte in Form eines
Läppchens mit Stielung in Richtung des ablei-
tenden Katheters erfolgen. Bei Verwendung
eines Bohrlochreservoirs sollte der Hautschnitt
nicht unmittelbar über dem Reservoir liegen.
Es sollte darauf geachtet werden, dass nach
Anlage des Bohrlochs die Öffnung der Dura
möglichst klein erfolgt, um ein Liquorleck zu
vermeiden. Das proGAV 2.0 ist in verschie-
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denen Konfigurationen erhältlich: Bei Verwen-
dung eines Bohrlochreservoirs wird zuerst der
Ventrikelkatheter implantiert. Nach dem Ent-
fernen des Mandrins kann die Durchgängig-
keit des Ventrikelkatheters durch Heraustrop-
fen von Liquor überprüft werden. Der Kathe-
ter wird gekürzt und das Bohrlochreservoir kon-
nektiert, wobei die Konnektion mit einer Ligatur
gesichert wird.
Bei der Verwendung eines Shuntsystems mit
einer Vorkammer liegt ein Bohrlochumlenker
bei. Mithilfe dieses Umlenkers kann die zu
implantierende Katheterlänge eingestellt und in
den Ventrikel vorgeschoben werden. Der Ven-
trikelkatheter wird umgelenkt und die Vorkam-
mer platziert. Die Position des Ventrikelkathe-
ters sollte nach der Operation durch ein bild-
gebendes Verfahren (z.B. CT, MRT) kontrolliert
werden.
Platzierung des Ventils
Die verstellbare Differenzdruckeinheit des pro-
GAV 2.0 ist bei Anlieferung auf einen Öffnungs-
druck von 5 cmH O eingestellt. Dieser Öff-
nungsdruck kann vor der Implantation auf einen
anderen Druck eingestellt werden.
Das proGAV 2.0 arbeitet lageabhängig. Es
muss deshalb darauf geachtet werden, dass
die Gravitationseinheit parallel zur Körperachse
implantiert wird. Daher sollte bei Verwendung
eines Shuntsystems, bei dem das Ventil mit
einem Bohrlochreservoir vorkonfektioniert ist,
nur der occipitale Zugang verwendet werden.
Als Implantationsort eignet sich die Platzierung
hinter dem Ohr, wobei die Implantationshöhe
keinen Einfluss auf die Funktion des Ventils hat.
Die verstellbare Differenzdruckeinheit sollte auf
dem Knochen bzw. dem Periost aufliegen, da
während einer späteren Verstellung ein Druck
auf das Ventil aufgebracht werden muss. Es
sollte ein großer bogenförmiger oder ein klei-
ner gerader Hautschnitt, dann mit zwei Taschen
(proximal vom Hautschnitt für die verstellbare
Differenzdruckeinheit und distal vom Haut-
schnitt für die Gravitationseinheit) angelegt wer-
den.
Der Katheter wird vom Bohrloch zum gewähl-
ten Ventilimplantationsort vorgeschoben, wenn
nötig gekürzt, und am proGAV 2.0 mittels Liga-
tur befestigt. Weder die verstellbare Differenz-
druckeinheit noch die Gravitationseinheit sollte
sich direkt unter dem Hautschnitt befinden.
Beide Ventileinheiten sind mit Pfeilen in Fluss-
proGAV
®
2.0