Das ist wichtig, weil während eines Log-and-Capture-Workflows die Einstellungen des
Masterrads für die Lichtquelle und der RGB-Steuerelemente zwischen digitalisierten Clips nicht
automatisch geändert werden können. Das bedeutet, dass die Einstellungen für die Lichtquelle
auf alle Clips angewendet werden, bis Sie diese manuell ändern. Das gilt auch für Clips, die von
unterschiedlichen Abschnitten einer Filmrolle erfasst wurden. Ein Log-and-Capture-Workflow
ist also nur dann zu empfehlen, wenn mehrere Clips mit denselben Masterrad- und RGB-
Einstellungen erfasst werden können.
Ansonsten ist es ratsam, Belichtungseinstellungen von Clip zu Clip vorzunehmen. Das gilt
besonders dann, wenn Sie eine maximale Bildqualität fürs Finishing benötigen. Bedenken Sie,
dass das Ziel dieser Anpassungen die Maximierung der Bilddatenqualität eines Abtastvorgangs
ist und nicht die Kreation des finalen Looks. Diesen können Sie später in der Grading-Phase im
Arbeitsraum „Color" perfektionieren.
Finden Sie für die Einstellung der Lichtquelle ein für den zu scannenden Filmabschnitt typisches
Bild und passen Sie die Lichtquelle an, während Sie dabei die Videoskope im Auge behalten.
Passen Sie das Masterrad an, um die Intensität des auf den Film treffenden Lichts einzustellen.
Diese intensiviert bzw. verringert die R-, G- und B-Kanäle gleichzeitig. Bei üblichen
Kameranegativen können Sie so den Schwarzpunkt des Filmbilds justieren. Bei Negativen
entspricht der dunkelste Bereich des Bildes den Highlights im Filmbild. Stellen Sie das
Masterrad für die Lichtquelle so ein, dass der Wert im Histogramm der Videoskope knapp über
dem normalen Dmin-Wert von 95 liegt. Damit gehen Sie sicher, dass helle Farbtöne bei einer
Cineon-LOG-Konvertierung nicht ausreißen. DaVinci benutzt diese Konvertierung für das
De-Bayering des CRI-Bilds fürs Grading. Stellen Sie die Lichtquelle bei Positiven lediglich so
ein, dass die Lichter- und Schattenwerte des Signals nicht verloren gehen.
In den Scopes „Waveform", „RGB Parade" oder „Histogram" können Sie die Option „Show
Reference Levels" (Referenzpegel anzeigen) aktivieren und den „Low"-Wert auf den Dmin-Wert
von 95 setzen.
Passen Sie anschließend die drei RGB-Farbkanäle individuell an, um die Farbtemperatur der
Lichtquelle festzulegen. Dies sorgt für eine hilfreiche oder neutrale Farbbalance in Ihrem
digitalisierten Bild.
Einen oder mehrere Filmabschnitte abtasten
Nachdem Sie die Lichtquelle eingestellt haben, empfiehlt sich auch beim Abtasten der
einzelnen Clips eine gute Organisation. Tragen Sie darum alle relevanten Metadaten in den
„Metadata"-Editor ein. Im Bereich „Capture Info" können Sie Informationen in die
entsprechenden Metadatenfelder eingeben, wie bspw. Dateinamenpräfix, Filmrolle,
Bandnummer, Clipnummer, Programmname, Flaggen und die Beurteilung spezifischer Takes.
Wenn Sie diese Felder vor dem Abtasten eines Clips ausfüllen, werden die entsprechenden
Metadaten in die Clip-Datei geschrieben.
Am unteren Rand des Bereichs „Capture Info" finden Sie vier Buttons für die Filmabtastung:
Sind all diese Vorbereitungen getroffen, können Sie Ihre Clips auf viererlei Weise scannen:
Capture Now:
Mit der „Capture Now"-Funktion (Jetzt aufzeichnen) können Sie lange
Abschnitte einer Filmrolle auf einmal abtasten. Ein Klick auf „Capture now" startet den
Abtastvorgang in der Nähe des aktuellen Frames. Sobald Sie auf „Stop" klicken, wird
der Vorgang angehalten.
Wenn die Option „Enable 2 Pass HDR Scan" aktiviert ist, klicken Sie nach begonnener
Erfassung auf „Capture HDR". Dies weist DaVinci Resolve an, dass das Ende Ihres
gewünschten Clips erreicht ist und die Erfassung des High-Exposure-Passes erfolgen
kann. Wenn Sie die ganze Filmrolle digitalisieren, ohne auf „Capture HDR" zu klicken,
nimmt der Abtaster den Scan mit hoher Lichtstärke automatisch vor. Er beginnt dort, wo
Sie begonnen haben, bis zum Ende der Rolle.
Mit dem Cintel in DaVinci Resolve aufzeichnen
385