BETRIEBSANLEITUNG
4.7
Berechnung von Mindestabständen in der Applikation
de
4.8
Umwelteinflüsse
4.9
Manipulation
54
B E T R I E B S A N L E I T U N G | WTT12-S
•
Wenn der Pegel am Ausgang Q des Sensors dauerhaft HIGH ist, muss die überge‐
ordnete Steuerung einen Fehler erkennen und den sicheren Zustand der Applika‐
tion aufrechterhalten oder herbeiführen.
•
Die übergeordnete Steuerung muss die Versorgungsspannung des Sensors über‐
wachen. Wenn die Versorgungsspannung den angegebenen Bereich überschreitet,
muss die übergeordnete Steuerung einen Fehler erkennen und den sicheren
Zustand der Applikation aufrechterhalten oder herbeiführen.
Die Berechnung des Mindestabstands richtet sich nach den internationalen oder natio‐
nalen Normen und gesetzlichen Vorgaben, die am Einsatzort der Maschine gültig sind.
Der Mindestabstand hängt u. a. von folgenden Punkten ab:
•
Nachlaufzeit der Maschine (Zeitintervall zwischen dem Auslösen der Sicherheits‐
funktion und Einnahme des sicheren Maschinenzustands, inkl. Signallaufzeiten im
Netzwerk und Verarbeitungszeit in der Steuerung)
•
Ansprechzeit und Reaktionszeit der gesamten Schutzeinrichtung
•
Position des Geräts, z. B. am Fahrzeug
•
Geschwindigkeit der Sensorplattform (z. B. Berücksichtigung dynamischer Mes‐
sabweichungen)
•
Annäherungsgeschwindigkeit der Objekte
•
Auflösung (Detektionsvermögen) des Geräts
•
Art der Annäherung
•
Parameter, die abhängig von der Applikation vorgegeben werden
•
Zuschläge für den generellen und evtl. den reflexionsbedingten Messfehler
Die Berechnung der Mindestabstände und die damit zusammenhängende Nachweis‐
führung sind durch den Systemintegrator applikationsspezifisch durchzuführen.
Die Messung mittels Time of Flight-Verfahren ist etabliert und wird im hier eingesetzten
Einzelechoverfahren nur im geschützten Bereich (indoor) verwendet, um versehentliche
Verschattungen zu vermeiden. Störungen durch Feuchte, Kondensation und Verschmut‐
zungen können somit minimiert werden.
Übermäßiges Licht auf dem Target oder im Sensor kann die Detektionsfähigkeit verrin‐
gern.
Der Ausschluss von Reflektoren und somit die Reduzierung auf diffus reflektierende
Objekte erhöht die Detektionsfähigkeit durch einen geringeren Dynamikbereich des
Remissionsgrads. Eine Messung auf Reflektoren (als Zielobjekt) im sicherheitsgerichte‐
ten Kontext ist nicht gestattet.
Des Weiteren gilt es Einflüsse von Staub in der Anwendung zu vermeiden. Staubpartikel
mit einem Durchmesser > 1 mm (z. B. Sägespäne) im Strahlgang des Sensors können
fälschlicherweise als Objekte identifiziert werden.
Das Gerät besitzt keine Schutzmaßnahmen gegen Manipulation, insbesondere keine
die das optische System betreffen. Objekte, insbesondere verdeckende Objekte auf
dem Sichtfenster und/oder innerhalb der Blindzone, werden vom Gerät nicht erkannt,
mit der Folge, dass die Detektionsfähigkeit beeinträchtigt wird, herabgesetzt wird oder
vollständig verloren geht und das Gerät die sicherheitsgerichtete Funktion nicht mehr
wahrnehmen kann.
8029123/2024/01/15 | SICK
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