5 Lateral die Mitte des Schaftes durch einen mittigen proximalen und distalen Punkt kennzeich-
nen. Linie durch beide Punkte vom Schaftrand bis zum Schaftende anzeichnen.
6 Schaft so positionieren, dass die Aufbaulinie auf den proximalen mittigen Punkt trifft. Die
Schaftflexion auf 3 – 5° einstellen, dabei individuelle Situation (z. B. Hüftbeugekontrakturen)
und das „Tuber-Boden-Maß" berücksichtigen.
VORSICHT
Sturzgefahr durch Aufbaufehler. Bei Nicht-Berücksichtigung der Stumpfflexion befindet sich
das Gelenk zu weit anterior. Dies kann zu Funktionsstörungen und frühzeitigem Verschleiß
führen und einen Sturz des Patienten zur Folge haben.
7 Schaft und Modular-Kniegelenk über entsprechenden Adapter (z. B. Schaftadapter 4R111,
4R41, 4R55, 4R51) verbinden. Zur Aufbaukorrektur verwenden Sie den Verschiebeadapter
4R112 (Abb. 10). Bei Verwendung von Schaftadaptern mit 4-Loch-Anschluss (wie z. B. 5R1=*,
5R6=*) kann für eine permanente, zusätzliche Rückverlagerung von 10 – 25 mm der Verschie-
beadapter 4R118 verwendet werden (Abb. 11).
4.1.2 Statische Aufbaukorrektur mit L.A.S.A.R. Posture 743L100 (Abb. 9)
Nach dem Grundaufbau der Prothese wird der statische Aufbau mit dem L.A.S.A.R. Posture
durchgeführt. Um eine ausreichende Sicherheit bei gleichzeitig leichter Einleitung der Schwung-
phase zu erzielen, gehen Sie bitte wie folgt vor:
1 Zur Ermittlung der Belastungslinie tritt der Oberschenkelamputierte (mit Schuhen) mit der
prothetisch versorgten Seite auf die Kraftmessplatte des L.A.S.A.R. Posture und mit dem
anderen Bein auf die Höhenausgleichsplatte. Dabei sollte die Prothesenseite ausreichend
belastet werden (> 35 % Körpergewicht).
2 Der Aufbau wird ausschließlich durch Änderung der Plantarflexion so angepasst, dass die
Belastungslinie (Laserlinie) 40 mm vor dem Aufbaubezugspunkt (= Knieachse) verläuft (siehe
Abb. 9).
4.1.3 Dynamische Aufbaukorrektur
Die dynamische Optimierung während der Gangprobe durchführen. Dabei sind häufig folgende
Aspekte zu beachten und ggf. anzupassen:
• Schaftflexionsstellung durch Überprüfung der Schrittlängensymmetrie (Sagittalebene)
• Adduktionsstellung des Schaftes und M-L-Positionierung des Schaftadapters (Frontalebene)
• Rotationsstellung der Knieachse und Außenstellung des Prothesenfußes (Transversalebene)
Abschließend Dokumentation des Versorgungsergebnisses, z. B. mittels der Bewegungsanalyse-
Software „Dartfish", erstellen.
4.2 Einstellung und Endmontage
VORSICHT
Klemmgefahr. Bei Einstellung und Montage des Kniegelenks besteht Klemmgefahr im Beuge-
bereich des Kniegelenks. Nicht in den Beugebereich fassen.
VORSICHT
Sturzgefahr beim Probegehen. Die ersten Schritte aus Sicherheitsgründen immer im Gehbar-
ren durchführen lassen.
12 | Ottobock
3R93