Neutralelektrodenüberwachung
Nicht geteilte Neutralelektrode (Neutralelektrode Typ 1)
Bei nichtgeteilten Neutralelektroden beschränkt sich die Überwachungs-
möglichkeit auf die leitende Verbindung zwischen Neutralelektrode und
Gerät. Besteht eine Leitungsunterbrechung oder ist der Stecker der Neut-
ralelektrode nicht gesteckt, so erscheint der Fehlercode „Er 10" und die
Aktivierung des monopolaren HF-Ausgangs wird gesperrt.
Um das korrekte Anliegen der Neutralelektrode überwachen zu können,
wird der Einsatz einer geteilten Neutralelektrode empfohlen.
Geteilte Neutralelektroden
Die Verwendung von geteilten Neutralelektroden bilden zusammen mit
dem Aesculap-PDM-SYSTEM (Permanent-Dynamic-Monitoring) ein
umfassendes Sicherheitskonzept zur Überwachung der Neutralelektrode
und deren korrekten Applikation am Patienten, was wiederum für ein
hohes Maß an Sicherheit gegen Verbrennungen am Patienten bietet.
Das PDM-System ermöglicht eine permanente Überprüfung der Verhält-
nisse an der Neutralelektrode auch während der HF-Aktivierung.
Ausgehend von einer ganzflächig anliegenden Neutralelektrode erkennt
das Gerät Veränderungen welche z. B. auf das Ablösen einer Teilfläche der
Neutralelektrode zurückzuführen sind. Hierbei wird auch eine kleine Kon-
taktwiderstandserhöhung, welche innerhalb einer kurzen Zeit erfolgt,
zuverlässig als Fehler erkannt.
Folgende Fehler werden unterschieden:
Überwachungsanzeige 55 Fehlerursache
Zusätzlich wird im Display „Er 10" angezeigt und die Aktivierung des
monopolaren HF-Ausgangs wird gesperrt. Ist ein Neutralelektrodenfehler
aufgetreten, so ist die ganzflächige Applikation der Neutralelektrode am
Patienten, die Zuleitung zum HF-Chirurgiegerät, sowie deren Steckverbin-
dungen zu prüfen.
Neutralelektrodenstecker nicht gesteckt
oder Leitungsunterbrechung
Kurzschluss in der Neutralelektrodenlei-
tung, am Stecker oder an der Neutralelek-
trode
Neutralelektrode nicht ganzflächig appli-
ziert, Kontaktwiderstandserhöhung
Signallampe blinkt
Geteilte Einmal-Neutralelektrode (Neutralelektrode Typ 2)
Die Applikation der geteilten Einmal-Neutralelektrode kann nach den
oben genannten Kriterien überwacht werden.
Für den Einsatz dieser Neutralelektroden sind die Sicherheitshinweise des
Neutralelektrodenherstellers zu beachten.
Wiederverwendbare geteilte Neutralelektrode (Neutralelektrode
Typ 3)
Im Vergleich zur geteilten Einmal-Neutralelektrode, welche ausschließlich
für die einmalige Applikation vorgesehen ist, wird sowohl aus ökonomi-
scher, als auch aus ökologischer Sicht, der Einsatz einer wiederverwend-
baren Neutralelektrode (Typ 3) empfohlen.
Durch das Merkmal der Zweiteilung der Neutralelektrode, die spezielle
Flächengeometrie, das hochflexible Material und die isolierten Außensei-
ten ergeben sich, auch aus sicherheitstechnischer Sicht, wesentliche Vor-
teile mit umfangreichen Überwachungsmöglichkeiten.
Die Neutralelektrode muss so am Patienten appliziert werden, dass die
schwarzen leitfähigen Flächen auf der Haut aufliegen. Die blaue, nicht
leitfähige Fläche muss somit vom Körper weggerichtet sein.
Außerbetriebnahme des Geräts
Das Gerät zuerst mit der „Gerät Ein/Aus"-Taste 7 abschalten. Die „Gerät
betriebsbereit" LED 6 erlischt daraufhin. Das Gerät ist allerdings noch vor-
bereitet zum Einschalten, was durch LED 5 signalisiert wird. Durch das
Abziehen des Netzkabels wird das Gerät vollständig vom Versorgungsnetz
getrennt.
4.4
Sicherheit gegen Fehlbedienung
Einschalttest
Mikroprozessor-Selbsttest
Da eine fehlerlose Funktion des Mikroprozessors Voraussetzung für ein
einwandfreies Arbeiten des Geräts und der gesamten Steuer- und Über-
wachungsfunktionen ist, wird nach jedem Einschalten des Geräts ein
sogenannter Selbsttest durchgeführt. Dieser Test umfasst einen CPU-,
RAM-, EEPROM- und Watchdog-Test.
Neutralelektrodenüberwachungs-Test
Während des Einschaltvorgangs wird die Neutralelektrodenüberwachung
geprüft. Dabei ist es notwendig, die Neutralelektrode vom Gerät zu tren-
nen.
Wird ein Fehler erkannt, so erscheint der Fehlercode „Er 01" im Display des
Monopolarteils. Monopolares Arbeiten ist nur nach Beseitigung des Feh-
lers möglich. Bipolar kann hingegen gearbeitet werden.
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